In Bonn wird der Rheinpegel in den kommenden Tagen voraussichtlich deutlich steigen. Nach Informationen von ksta.de wird ein Anstieg auf 6,96 Meter bis Freitagmittag, den 10. Januar, erwartet. Ursprünglich war lediglich von einem Pegel von 6,11 Metern die Rede. Der Grund für diese plötzliche Erhöhung sind das Tauwetter und die erhöhten Niederschläge in den Einzugsgebieten der Mosel und Saar.
Aktuell liegt der Rheinpegel in Bonn am Mittwoch bei 5,86 Metern, nachdem er am Dienstag bei 5,51 Metern gemessen wurde. Um Stauungen und Gefahren zu minimieren, wurden erste Geh- und Radwege entlang des Rheins bereits gesperrt. In Köln, wo der Pegelstand am Donnerstagmorgen bereits 6,03 Meter betrug, werden ab einem Pegelstand von 6,20 Metern Einschränkungen für den Rheinverkehr erwartet. Besondere Vorkehrungen sollen auch am Freitag getroffen werden, wenn das große Hubtor in Köln geschlossen wird.
Erwartungen und Maßnahmen
Die Prognose für Samstag, den 11. Januar, spricht von einem Pegel von 7,51 Metern, was zu weiteren Maßnahmen führen wird. Ab einem Wasserstand von 6,50 Metern gilt dies als „Informationswert 1“ für Nordrhein-Westfalen, was ein alle zwei Jahre auftretendes Hochwasser signalisiert. Maßnahmen, die bei einem Pegelstand von sieben Metern ergriffen werden, umfassen die Schließung der Dammtore in Beuel sowie die Sperrung von Zufahrtsstraßen. Auch die Bushaltestellen „Bad Godesberg Fähre“ und „Bad Godesberg Rheinufer“ werden nicht mehr bedient.
Im Januar des Vorjahres stieg der Rheinpegel bei Bonn auf 7,61 Meter, was zu einer bereits erheblichen Beeinträchtigung der Infrastruktur wie dem Leinpfad führte. In den Buchten von Beuel und Schwarzrheindorf besteht bereits bei niedrigeren Pegeln Gefahr für Überschwemmungen, da diese Gebiete anfällig für Hochwasser sind.
Hochwassergefahr in Deutschland
Die aktuellen Entwicklungen sind Teil eines größeren Problems, welches in Deutschland immer wieder auftritt. Hochwasser wird meistens durch starke Regenfälle oder Schneeschmelze verursacht, was weltweit vorherrscht. Der Klimawandel trägt wesentlich dazu bei, da eine wärmere Atmosphäre mehr Wasser speichern kann, was zu erhöhten Niederschlagsmengen führt. Laut Statista sind 7,6 Prozent aller deutschen Adressen einem statistischen Hochwasserrisiko ausgesetzt, während über zehn Prozent in der höchsten Gefährdungskategorie für Starkregenrisiken liegen. Umweltschutzorganisationen fordern die Wiederherstellung natürlicher Überschwemmungsräume, da mehr als zwei Drittel der ursprünglichen Flussauen in Deutschland verloren gegangen sind.
Für die Bewohner von Bonn und umliegenden Gebieten ist es wichtig, die Entwicklungen aufmerksam zu verfolgen und Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. Auch die lokalen Behörden bereiten sich auf mögliche Einsätze vor, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.