Am 10. Januar 2025 fiel ein Konzert in Zweibrücken aus, da der Weltklasse-Pianist Saleem Ashkar krankheitsbedingt absagen musste. Intendant Markus Korselt präsentierte kurzfristig Nicolas Namoradze als Ersatz, wodurch das Publikum einen unerwarteten musikalischen Genuss erlebte. Namoradze, der 32 Jahre alt ist und aus Georgien stammt, beeindruckte mit einem abwechslungsreichen Programm, das Werke von Claude Debussy, Johann Sebastian Bach, Alexander Skrjabin und Ludwig van Beethoven umfasste.

Das Stück „La cathédrale engloutie“ von Debussy, welches eine alte bretonische Legende thematisiert, eröffnete den Abend. Namoradze spielte mit einem hohen Grad an Konzentration und Genuss. Insbesondere die Bach-Präludien, die leicht und verspielt interpretiert wurden, fanden großen Anklang, wobei das Choralvorspiel „Ich rufe zu dir, Herr“ hervorstach. Zudem begeisterte die Sonate in gis-Moll op. 19 von Skrjabin, die von den Stimmungen des Meeres inspiriert ist.

Nicolas Namoradze: Ein musikalisches Talent

Nicolas Namoradze wurde am 19. August 1992 in Tiflis geboren und wuchs in Budapest auf. Seine musikalische Karriere begann früh, als er im Alter von sieben Jahren mit dem Klavierunterricht startete. Namoradze gab im Alter von zwölf Jahren sein Orchester-Debüt und setzte anschließend seine Ausbildung an angesehenen Institutionen fort, darunter die Juilliard School in New York. Er besitzt einen Postgraduiertenabschluss in Neuropsychologie, was seine außergewöhnliche Verbindung zwischen Musik und Wissenschaft unterstreicht.

Der Höhepunkt des Konzertes war Beethovens Hammerklavier-Sonate op. 106, die Namoradze als einen „Kosmos“ der Musikgeschichte bezeichnete. Seine Interpretation des Adagio war von emotionaler Tiefe geprägt und demonstrierte seine technische Brillanz. Das gesamte Konzert dauerte knapp 50 Minuten und verlief in einer ruhigen, gelassenen Atmosphäre.

Würdigung und Zugaben

Nach dem Konzert bedankte sich Namoradze beim Publikum mit mehreren Zugaben, unter anderem mit „Gymnopédie“ von Eric Satie. Am Ende des Abends sprach er auf Deutsch und bedankte sich herzlich für das Zuhören. Die Darbietung von Namoradze bleibt für die Zuhörer unvergesslich, besonders angesichts seines einzigartigen künstlerischen Werdegangs, der auch die Entwicklung der Methode des „mindful listening“ umfasst, um ein neues Hörerlebnis zu schaffen.

Für Musikliebhaber und Studierende bietet das Lexikon der klassischen Musik umfassende Biografien bedeutender Komponisten und Einblicke in deren Werke, von der Barockzeit über die Klassik bis hin zur modernen Musik. Wichtige Persönlichkeiten wie Bach, Beethoven oder Debussy sind Teil dieses Erbes, das Namoradze in seinen Konzerten verkörpert und neu interpretiert.