Die bevorstehenden Abiturprüfungen sorgen für einen nervösen Puls an den beiden Gymnasien in Zweibrücken sowie an der IGS Contwig. Am kommenden Montag ist es so weit und die Schüler:innen stehen vor der Herausforderung, ihre Leistungen unter Druck abzurufen. Maria Bauer, eine langjährige Reinigungskraft am Helmholtz-Gymnasium, berichtet von ihren Erinnerungen an Prüfungen, die sie alljährlich bei den Prüfungskindern beobachtet. Ihre letzte Prüfung liegt bereits etwa 40 Jahre zurück, als sie ihren nachgeholten Hauptschulabschluss ablegte.
Einige der heute Erwachsenen können auf positive Prüfungserinnerungen zurückblicken. Jürgen Mayer aus Homburg erinnert sich an sein Lehrerexamen von 1978, das ihm ausschließlich in positiver Erinnerung geblieben ist. In seiner Laufbahn hat er insgesamt vier oder fünf Prüfungen abgelegt, darunter Lehrer- und Ingenieursexamen. Auch Ulrich Gab, der vor über 50 Jahren seine Ausbildung zum Maschinenschlosser bei John Deere in Zweibrücken abgeschlossen hat, verbindet seine Abschlussprüfung mit positiven Gedanken.
Prüfungsstress und Erinnerungen
Negative Erinnerungen hingegen dominieren bei Annika Opp, einer Schülerin am Helmholtz-Gymnasium. Sie beschreibt Prüfungen unterschiedlich, je nach Fach, hat jedoch vorwiegend ungünstige Erlebnisse in Erinnerung, sieht sie jedoch auch als integralen Bestandteil des Lernprozesses. Für viele, wie die Waldfischbacherin Birgit Krupp, bleibt ein starker Eindruck von „Prüfungsstress“ zurück, auch 40 Jahre nach ihrer letzten beruflichen Prüfung. In der Runde der Erinnernden berichtet Peter Renner aus Zweibrücken von seiner Abiturprüfung vor 60 Jahren, die ihm ebenfalls in bester Erinnerung geblieben ist; er plant sogar ein Klassentreffen mit ehemaligen Mitschülern.
In Anbetracht der anstehenden Prüfungen ist es wichtig, das Phänomen der Prüfungsangst zu thematisieren. Laut lehrer-news.de leidet rund ein Viertel aller Schüler:innen und Studierenden an Prüfungsangst, die sich physisch und psychisch bemerkbar macht. Zu den Symptomen gehören Schweißausbrüche, Schlaflosigkeit und Blackouts, die das allgemeine Wohlbefinden und die schulischen Leistungen erheblich beeinträchtigen können. Diese Angst kann sich schleichend entwickeln und bei Annäherung an den Prüfungstermin verstärken.
Umgang mit Prüfungsangst
Die Ursachen für Prüfungsangst sind vielschichtig. Häufig leiden insbesondere Schüler:innen, die sich hohen Erwartungen aussetzen oder sich unzureichend auf die Prüfungen vorbereiten. Betrachtet man die Emotionen während dieser Phase, prägen Gefühle wie Angst, Nervosität und Frustration das Bild. Lehrkräfte können eine entscheidende Rolle spielen, indem sie die Anzeichen von Prüfungsangst erkennen und Schüler:innen unterstützen. Ein Umfeld, in dem Schüler:innen sich wohlfühlen und positive Denkweisen entwickeln können, ist wichtig.
Zur Bewältigung von Prüfungsangst gibt es verschiedene Strategien, die von persönlichen Gesprächen und Entspannungstechniken wie Yoga bis hin zu Workshops über Stressbewältigung reichen. Ein positives Lernumfeld und Mentoring-Programme können dazu beitragen, Schüler:innen zu stärken und Prüfungen als Teil ihres Lern- und Lebensweges zu sehen.
Um den betroffenen Schüler:innen zu helfen, ist es ratsam, sich regelmäßig mit dem Thema Prüfungsstress auseinanderzusetzen, um das Bewusstsein zu schärfen und Unterstützung bieten zu können. Weitere Informationen hierzu sind auf fu-berlin.de zu finden.