Im Cap-Markt in Zweibrücken wird dienstagabends eine „Stille Stunde“ eingeführt, um Menschen mit psychischen Erkrankungen eine angenehmere Einkaufsumgebung zu bieten. Während dieser Zeit werden die Musik sowie alle Durchsagen abgeschaltet, und die digitalen Werbetafeln bleiben dunkel. Diese Initiative startete Anfang Mai und dauert bis Ladenschluss um 18:30 Uhr an. Trotzdem steht der Markt für alle Kundinnen und Kunden offen, auch wenn der Fokus auf ADHS-Betroffenen und psychisch Kranken liegt.
Die Kunden im Cap-Markt schätzen die ruhige Atmosphäre während der „Stillen Stunde“ sehr. Sie empfinden es als angenehm, ohne die Ablenkungen und Reize des Alltags entspannt einkaufen zu können. Besonders Personen mit Hörgeräten genießen die Möglichkeit, nach einem langen Arbeitstag in Ruhe und still einkaufen zu können. Die positive Resonanz der Kunden zeigt, dass solche Maßnahmen geschätzt und als hilfreich empfunden werden.
Eine ADHS-Begleiterin, Bianca Peiler, betont die Bedeutung einer solchen „Stillen Stunde“ für neurodivergente Menschen. Sie selbst erlebte beim Einkaufen im Cap-Markt eine Erleichterung und reduzierte Erschöpfung im Vergleich zu herkömmlichen Einkaufserlebnissen. Die Reduktion von Reizen in dieser Zeit ermöglicht den Betroffenen ein entspannteres Einkaufserlebnis.
Die Idee zur „Stillen Stunde“ wurde von ADHS-Begleiterin Peiler und Stadtratsmitglied Lang initiiert. Der Cap-Markt in Zweibrücken war der erste Supermarkt, der dieses Konzept umsetzte. Peiler hofft, dass weitere Supermärkte folgen und sich dieser nützlichen Initiative anschließen. Für die Zukunft wünscht sie sich zudem ein deutliches Schild am Eingang des Ladens, um auf die „Stille Stunde“ hinzuweisen.
Die Mitarbeitenden des Cap-Marktes bemühen sich, die „Stille Stunde“ weiter zu optimieren. Obwohl es nicht möglich ist, alle Geräusche zu eliminieren, werden verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Einkaufsumgebung ruhiger zu gestalten. Mitarbeiterin Melanie Sommer zeigt Verständnis für mögliche Geräusche, die dennoch entstehen könnten, bemerkt jedoch, dass die „Stille Stunde“ auch für das Personal angenehmer und weniger stressig ist.
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