ADHS-Selbsthilfegruppe in Zweibrücken: Ein Ort der Unterstützung und Gemeinschaft

Seit einiger Zeit gibt es in Zweibrücken eine Selbsthilfegruppe für Personen mit Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und deren Angehörige. Die neurologische Entwicklungsstörung äußert sich durch Schwierigkeiten mit der Aufmerksamkeit, Impulsivität und Selbstregulation, manchmal verbunden mit einem starken Bewegungsdrang. Früher als Krankheit angesehen, wird ADHS heute eher als Neurodiversität betrachtet – als eine Variante der menschlichen Neurobiologie.

Die Gründerin der Selbsthilfegruppe, Bianca Peiler, hat zwei Kinder mit ADHS und kennt die Herausforderungen, denen sich Familien gegenübersehen. Von Schwierigkeiten beim täglichen Ablauf bis hin zum Umgang mit Vorurteilen im schulischen Umfeld reichen die Belastungen. Trotz Bemühungen der Eltern stoßen sie oft an ihre Grenzen und fühlen sich unverstanden.

Bianca Peiler selbst erfuhr während einer Mutter-Kind-Kur, dass die Vererbung von ADHS möglich ist und dass auch Erwachsene von dieser Störung betroffen sein können. Aus diesem Grund bildete sie sich zum ADHS-Coach aus und möchte ihr Wissen nun in der Selbsthilfegruppe weitergeben.

Die Gesellschaft und das Bildungssystem stellen weitere Hürden für Menschen mit ADHS dar. Die Diagnose wird heute als eine der häufigsten psychiatrischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen betrachtet. Auch Erwachsene, die als Kinder und Jugendliche gut zurechtkamen, fühlen sich heute oft überfordert in einer Welt voller Reize und Stressoren.

Die Selbsthilfegruppe bietet Unterstützung und einen Raum, in dem sich Betroffene frei entfalten können. Durch Aktivitäten wie Treffen in einer Judohalle und einer stillen Einkaufsstunde in Kooperation mit örtlichen Märkten, setzt sich die Gruppe für die Bedürfnisse von Menschen mit ADHS ein. Einladend für Eltern, Betroffene, Angehörige, Lehrer und Erzieher, ist die Selbsthilfegruppe ein Ort des Austauschs und der Gemeinschaft.