Anlässlich des Welthypertonietages am 17. Mai werben Kardiologen für regelmäßiges Blutdruckmessen, da in Deutschland schätzungsweise 20 bis 30 Millionen Menschen an zu hohem Blutdruck (Hypertonie) leiden. Es wird betont, wie gefährlich Bluthochdruck ist, da viele Betroffene keine Beschwerden haben und die Krankheit unbemerkt bleiben kann. Prof. Dr. Jens Jung, Chefarzt der Kardiologischen Klinik des Wormser Klinikums, warnt vor den schwerwiegenden Folgen unbehandelten Bluthochdrucks, der zu Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenschäden und anderen Erkrankungen führen kann.
Es wird empfohlen, den Blutdruck ab dem 40. Lebensjahr jährlich und ab dem 50. Lebensjahr halbjährlich zu kontrollieren, entweder beim Hausarzt oder durch Selbstmessung zu Hause. Werte über 130-139/85-89 mm Hg gelten bereits als zu hoch. Prof. Jung weist darauf hin, dass Messwerte in der Arztpraxis oft höher ausfallen können, da Patienten vor der Messung aufgeregt sind. Der Konsum von Kaffee, schwarzem Tee, Nikotin und Alkohol kann die Blutdruckwerte ebenfalls beeinflussen.
Bei einer Diagnose von Bluthochdruck sollte nach der Ursache gesucht werden, da ca. 10-20% der Patienten trotz blutdrucksenkender Medikamente keine adäquate Regulierung des Blutdrucks erreichen. Mögliche Ursachen wie Nierenerkrankungen, Hormonstörungen, Atemstörungen im Schlaf oder bestimmte Medikamente müssen ausgeschlossen werden. Eine ambulante Langzeitblutdruckmessung kann tageszeitliche Schwankungen aufdecken und die Behandlung individuell anpassen.
Ein gesunder Lebensstil, einschließlich gesunder Ernährung, Gewichtsabnahme und regelmäßige körperliche Aktivität, spielt eine entscheidende Rolle bei der Kontrolle von Bluthochdruck. Eine salzarme Ernährung mit viel Obst und Gemüse sowie der Verzicht auf Alkohol können bereits zu einer Senkung des Blutdrucks beitragen. Durch Anpassung des Lebensstils und regelmäßige Medikamenteneinnahme kann jeder Einzelne seinen Beitrag leisten, um den Blutdruck optimal zu regulieren.
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