Vorfall | Insolvenz |
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Ort | Worms |
Ursache | Wandel in der Handelswelt, persönliche Gründe |
Ein schmerzlicher Abschied steht bevor: Das traditionsreiche Küchenfachgeschäft „Lützenkirchen“ in Worms schließt nach über 125 Jahren seine Türen. Inhaber Günter Hofmeister und seine Frau Anja haben die schwere Entscheidung getroffen, die spätestens Ende März in Kraft tritt. Diese Entscheidung fiel ihnen nicht leicht, wie sie im Gespräch mit Merkurist berichteten.
„Wir haben alle Höhen und Tiefen durchlebt“, blickt Hofmeister auf die vergangenen Jahrzehnte zurück. Über 35 Jahre lang haben treue Kunden das Geschäft besucht, Generationen sind mit „Lützenkirchen“ groß geworden. Die Schließung hinterlässt nicht nur eine Lücke im Sortiment, sondern auch in den Herzen vieler Wormser, die enge Bekanntschaften und Freundschaften im Geschäft geschlossen haben. „Wo findet man noch ein solches Küchenfachgeschäft?“, fragt Hofmeister, während er die rege Kundschaft an einem Mittwochmorgen beobachtet.
Eine lange Tradition
Das älteste inhabergeführte Geschäft in Worms hat sich im Laufe der Jahre stetig gewandelt. Ursprünglich 1896 in Solingen gegründet, hat „Lützenkirchen“ eine beeindruckende Produktpalette angeboten, die von Bestecken über Rasierwaren bis hin zu Luftgewehren reicht. Heute liegt der Fokus auf Koch- und Küchenutensilien, einschließlich einer eigenen Kochmesserserie. Waffen wurden seit 2011 nicht mehr verkauft, als das Geschäft seinen Standort wechselte. „Scheren und Messer sind seit 1896 unsere DNA“, betont Hofmeister stolz.
Die Schließung ist das Ergebnis diverser Herausforderungen, die der Einzelhandel heute zu bewältigen hat. „Wir stehen mittlerweile vor ganz anderen Herausforderungen“, erklärt Hofmeister. Persönliche Gründe und der Wandel in der Handelswelt haben zu dieser Entscheidung geführt. Trotz der schweren Umstände bleibt die Hoffnung auf einen Nachfolger bestehen: „Die Regale stehen zur Verfügung“, sagt Hofmeister.
Ein letzter Blick zurück
Die Schließung von „Lützenkirchen“ ist nicht nur das Ende eines Geschäfts, sondern auch das Ende einer Ära für die Stadt Worms. „Wir haben viele Aufträge, die Kunden wollen die Gelegenheit nutzen“, berichtet Hofmeister, während er die letzten Wochen des Geschäftslebens plant. Die Schließung wird nicht nur die Kunden, sondern auch die Mitarbeiter betreffen, die über die Jahre zu einem treuen Team zusammengewachsen sind.
Wie WO! Magazin berichtete, wird die Schließung von „Lützenkirchen“ als Verlust für die gesamte Gemeinschaft wahrgenommen. Die Kunden, die oft mehr als nur Käufer waren, werden die persönliche Note und die familiäre Atmosphäre des Geschäfts vermissen.
Die letzten Tage von „Lützenkirchen“ sind ein Aufruf an alle, die noch einmal vorbeischauen möchten, um Erinnerungen zu sammeln und die letzten Produkte zu erwerben. Ein Stück Wormser Geschichte geht zu Ende, und die Stadt wird die Lücke, die dieses Geschäft hinterlässt, spüren.
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