PolitikWesterwaldkreis

Kirchenasyl in Westerwald: Schutztradition und Menschenwürde in Kirchensynode diskutiert

Die Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat sich intensiv mit dem Thema Kirchenasyl befasst. Dieter Eller, Mitglied der Kirchensynode, betont, dass das Kirchenasyl in Einzelfällen immer noch notwendig sei, jedoch das langfristige Ziel darin bestehe, diese Notwendigkeit zu beseitigen. Präses Birgit Pfeiffer unterstreicht die lange Tradition des Kirchenasyls als Schutzraum, der es den Beteiligten ermöglicht, Entscheidungen zu überdenken und zu revidieren.

Das Kirchenasyl ermöglicht laut dem Interkulturellen Beauftragten der EKHN, Pfarrer Andreas Lipsch, eine erneute gründliche Prüfung der Situation von Schutzsuchenden durch Behörden und Gerichte. Es wird als ziviler Akt des Menschenrechtsgehorsams betrachtet, der die Grund- und Menschenrechte innerhalb der bestehenden Rechtsordnung stärkt. Lipsch plädiert für eine Flüchtlingspolitik, die auf Menschenwürde und Menschenrechten basiert und viele Kirchenasyle überflüssig machen würde.

In der EKHN haben im Jahr 2023 insgesamt 159 Menschen Kirchenasyl erhalten, darunter 174 Erwachsene und 29 Kinder, hauptsächlich aus Syrien und Afghanistan. Die meisten Fälle betreffen sogenannte Dublin-Fälle, in denen die Abschiebung in andere europäische Länder droht. Die EKHN unterstützt Gemeinden, die Kirchenasyl gewähren, aus einem Notfallfonds und plant ab 2025 eine EKHN-weite Kollekte zur Wertschätzung dieser Schutzmaßnahme.

Zudem hat die Synode der EKHN einstimmig eine Resolution für Demokratie, Vielfalt und Menschenwürde und gegen Rechtspopulismus verabschiedet. In dieser Resolution wird dazu aufgerufen, bei den anstehenden Wahlen keine Parteien zu wählen, die Menschen diskriminieren. Die Kirche positioniert sich eindeutig für Demokratie, Toleranz und Menschenwürde, und betont die Unvereinbarkeit völkischen Nationalismus mit dem christlichen Gottes- und Menschenbild.

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