Waschbärenplage in Rheinland-Pfalz und Saarland: Behörden ergreifen Maßnahmen

In Rheinland-Pfalz und Saarland sind die Behörden und Jäger besorgt über die zunehmende Population von Waschbären. Diese Tiere, die vor 90 Jahren in Hessen ausgesetzt wurden, breiten sich im Südwesten immer weiter aus. Der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz betont, dass die Jagd auf Waschbären notwendig ist, da sie einen erheblichen Einfluss auf den Verlust der Artenvielfalt haben. Waschbären sind Allesfresser, die nicht nur Müll durchwühlen, sondern auch den Nachwuchs von Brutvögeln, Amphibien und Reptilien fressen.

Darüber hinaus nisten sich Waschbären gerne in Wohnsiedlungen ein, was zu Schäden an Gebäuden führen kann. Zudem besteht die Gefahr, dass sie Krankheiten oder Parasiten wie Spulwürmer übertragen. In den letzten beiden Jahren wurden in Rheinland-Pfalz fast 1900 Waschbären erlegt, während es im Saarland nur 26 waren. Dennoch bemühen sich auch die Jäger in Saarland darum, die Verbreitung der Tiere frühzeitig zu begrenzen, da immer mehr Exemplare gesichtet werden.

Der Naturschutzbund Saarland sieht derzeit keine Dringlichkeit, spezielle Maßnahmen zu ergreifen, sondern beobachtet die Situation weiter. Ein Sprecher des Arbeitskreises Jagd im NABU Saarland betont die Bedeutung, auf eine solide wissenschaftliche Basis zu warten, bevor weitere Maßnahmen ergriffen werden. In Hessen hingegen gibt es nicht nur ein Waschbär-Problem, sondern auch eine Zunahme von Wilderern, die hauptsächlich Rehe und Wildschweine jagen. Im vergangenen Jahr wurden vom Landeskriminalamt 62 Fälle von Wilderei registriert. Es wird empfohlen, bei verdächtigen Beobachtungen die Polizei zu informieren und nicht eigenmächtig einzugreifen.