Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan traf am Samstag den Auslandschef der islamistischen Hamas, Ismail Hanija, in Istanbul. Die beiden Geistlichen planten, über humanitäre Hilfe für den Gazastreifen sowie über eine mögliche Waffenruhe zu diskutieren. Trotz kontinuierlicher Kritik Erdogans an Israel und dessen Regierungschef Benjamin Netanjahu, versuchte die Türkei zuletzt eine vermittelnde Rolle im Gaza-Konflikt einzunehmen. Erdogan hatte die Hamas trotz früherer Verurteilungen als Befreiungsorganisation bezeichnet und Netanjahu beschuldigt, im Gazastreifen ein „Massaker“ zu begehen.
Die politische Hamas-Führung erwägt Berichten zufolge, ihre Basis von Katar nach Oman zu verlegen, wobei mindestens zwei Länder in der Region als potenzielle Standorte in Betracht gezogen werden. Ismail Hanija, Anführer der Hamas, lebt mit einem Teil seiner Familie seit Jahren in Katar und ein möglicher Umzug könnte die Verhandlungen über die Freilassung israelischer Geiseln aus Gaza gefährden. Diese Gespräche finden seit Monaten indirekt zwischen Israel und der Hamas statt, mit Vermittlern wie Katar, den USA und Ägypten. Ein endgültiger Durchbruch in den Verhandlungen ist derzeit jedoch nicht in Sicht.
Die Begegnung zwischen Erdogan und Hanija in Istanbul markiert einen weiteren Schritt in den Bemühungen der Türkei, eine aktive Rolle im Nahostkonflikt einzunehmen. Während die Hamas von einigen Ländern als Terrororganisation betrachtet wird, unterstützt Erdogan öffentlich ihre Anliegen und bezeichnet sie als Befreiungsgruppe. Die mögliche Verlagerung der politischen Hamas-Führung nach Oman könnte die Dynamik der Konfliktverhandlungen weiter beeinflussen. Die Rolle der Vermittler aus Katar, den USA und Ägypten bleibt entscheidend, um eine Vereinbarung zu einer dauerhaften Waffenruhe und der Freilassung der israelischen Geiseln zu erreichen.
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