Wahlen mit Unterstützung: Herausforderung für Menschen mit Beeinträchtigung

Bei der Kommunal- und Europawahl am kommenden Sonntag werden auch Menschen mit Beeinträchtigungen dazu aufgefordert, ihre Stimme abzugeben. Für Patrick Loppnow, einen 41-jährigen Trierer mit körperlichen und geistigen Einschränkungen, stellte die Briefwahl eine enorme Herausforderung dar. Als er den Berg an Wahlzetteln und Unterlagen vor sich sah, fühlte er sich überwältigt von der Menge an Papier. Dank der Unterstützung seines Betreuers Andreas Gelz konnte Patrick seine Kreuze setzen, obwohl die Vielzahl der Wahlunterlagen eine enorme Hürde darstellte.

Andreas Gelz, der in der Wohneinrichtung der Lebenshilfe Trier arbeitet, stand Patrick während des Wahlprozesses zur Seite. Obwohl er nicht Patricks gesetzlicher Betreuer ist, bot er seine Hilfe an und erklärte ihm die Inhalte der Wahlzettel, ohne seinen eigenen Einfluss geltend zu machen. Die Gesetzgebung erlaubt es Menschen mit Beeinträchtigungen, sich bei der Wahl von einer Hilfsperson unterstützen zu lassen, um sicherzustellen, dass ihr Wille korrekt umgesetzt wird.

Die Flut an Wahlunterlagen, die kleine Schrift und die komplexen Falttechniken machten die Briefwahl für Patrick zu einer echten Herausforderung. Er betonte, dass ohne die Unterstützung von Andreas, er den Prozess nicht bewältigt hätte. Viele seiner Freunde und Bekannten in ähnlichen Situationen bevorzugen ebenfalls die Briefwahl, um dem Druck und der Überforderung in den Wahlkabinen vor Ort zu entgehen.

Des Weiteren informierte sich Patrick durch das inklusive Medienteam „Tacheles“ der Lebenshilfe Trier über die Wahlvorbereitungen. Eine Broschüre in leichter Sprache soll Menschen mit Beeinträchtigungen dabei unterstützen, die Bedeutung und den Ablauf der Kommunalwahlen zu verstehen. Patrick, der sich auch zum Wahlhelfer ausbilden ließ, möchte nun anderen Menschen mit Beeinträchtigungen helfen, ihre Stimme bei den Wahlen abzugeben.