Die Hochschule Trier bietet mit ihrem neuen Bachelorstudiengang Klinische Pflege eine Antwort auf den anhaltenden Fachkräftemangel im Pflegebereich. Wie uni-trier.de berichtet, können sich Interessierte noch bis zum 15. März 2025 bewerben. Der Studiengang, der mit dem Sommersemester 2025 beginnt, wird bis zu einem monatlichen Betrag von 1500 Euro für die Praxisstunden vergütet. Dabei wird mit der Gesetzesänderung zur Vergütung von Studierenden und Lehrenden ein wichtiger Schritt zur Gewinnung qualifizierten Personals gegangen.

Die Studieninhalte verbinden wissenschaftliche Theorie mit praktischer Ausbildung. Absolvent*innen werden nicht nur als Pflegefachkraft tätig sein, sondern erwerben auch erweiterte Befugnisse, die sie zu „Mini-Ärzten“ machen. Dies geschieht unter der Berücksichtigung des neu eingeführten Pflegestudiumstärkungsgesetzes, das darauf abzielt, die akademische Ausbildung in der Pflege attraktiver zu gestalten. Zusätzlich wird mit dem Gesetz eine Anerkennung ausländischer Abschlüsse erleichtert und eine angemessene Ausbildungsvergütung festgelegt, um die attraktivität des Berufsfeldes zu erhöhen, was auch von bundestag.de thematisiert wird.

Akademische Pflegeausbildung und ihre Herausforderungen

Das Pflegewesen sieht sich einem drastischen Fachkräftemangel gegenüber. Laut kofa.de ist die Zahl offener Stellen seit 2011 von 40.000 auf über 57.000 gestiegen, wobei etwa 70 Prozent dieser Stellen sich an Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung richten. Besonders gravierend sind die Engpässe in der Alten- und Gesundheits- und Krankenpflege, wo über 31.000 Stellen nicht besetzt werden konnten. Hier wird die Notwendigkeit einer qualifizierten und akademischen Ausbildung umso deutlicher.

Das Pflegestudiumstärkungsgesetz geht gezielt auf diese Problematik ein. Es soll zum einen die Akademikerquote in der Pflegeausbildung auf zehn Prozent erhöhen und zum anderen den Zugang zur Pflegeausbildung verbessern. Die gesetzlichen Neuerungen ermöglichen es, dass Absolvent*innen direkt mit Krankenkassen abrechnen können, was die Attraktivität des neuen Studiengangs weiter steigert.

Studienbeginn und Teilnahmebedingungen

Die Vorlesungen des Bachelorstudiengangs Klinische Pflege beginnen am 14. April 2025. Um an dem Studiengang teilnehmen zu können, müssen Interessierte zusätzlich einen Vertrag mit einem Praxispartner abschließen. Im regionalen Praxisnetzwerk in Trier sind unter anderem Einrichtungen wie das Klinikum Mutterhaus und das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder beteiligt. Für Fragen stehen potenziellen Studierenden Nele Wagner per E-Mail oder telefonisch zur Verfügung, und es sind zudem Online-Infoveranstaltungen am 22. Januar und 5. Februar geplant.

Die Neuerungen in der Pflegeausbildung dürften nicht nur die Studienbedingungen verbessern, sondern sind auch ein aktiver Schritt zur Bekämpfung des drängenden Fachkräftemangels in einem der am stärksten betroffenen Bereiche. Ein zukunftsweisender Ansatz könnte langfristig auch zur Besserung der Arbeitsbedingungen und der Anerkennung des Pflegeberufs beitragen.