Trier

Fossiliensuche im Dinopark: Auf den Spuren der Urzeit-Entdeckungen

Im Dinosaurierpark in der Eifel, geleitet von der Paläontologin Lea Numberger-Thuy, können Besucher bald selbst auf Fossiliensuche gehen und damit einen wichtigen Schritt auf dem Weg zum geplanten Museum machen, während aktuell ein Seeskorpion fossiliert wird, der in einem Steinbruch in Luxemburg entdeckt wurde.

Die Suche nach den Geheimnissen der Urzeit könnte bald in der Eifel ein neues Kapitel aufschlagen. Der Dinosaurierpark in Ernzen, der bisher vor allem durch Modelle von Dinosauriern beeindruckte, plant eine tiefere Verbindung zur Paläontologie. In den kommenden Jahren sollen nicht nur Fossilien ausgegraben, sondern auch Besucher aktiv in den Forschungsprozess eingebunden werden.

Ein Traum für Fossilienliebhaber

Lea Numberger-Thuy, eine engagierte Paläontologin, ist derzeit damit beschäftigt, einen beeindruckenden Seeskorpion aus dem luxemburgischen Consthum zu restaurieren. Dieses Tier lebte vor über 400 Millionen Jahren und ist der größte Fund in der Region. Ihre Arbeit erfordert viel Präzision: Mit einem speziellen Werkzeug entfernt sie Steinlagen, um das fossilisierte Tier vollständig freizulegen. „Es ist beeindruckend zu entdecken, was sich unter der Oberfläche verborgen hat“, sagt Numberger-Thuy.

Von Freizeitpark zum Museum

Bruno Zwank, Geschäftsführer der Tourist-Information Felsenland Südeifel, hat große Pläne für den Dinopark. „Wir wollen nicht nur Modelle zeigen, sondern echte Fossilien präsentieren“, erklärt er. So wird erwartet, dass der Park mittelfristig zu einem anerkannten Museum entwickelt wird. Dieser Wandel ist nicht nur für die örtliche Wirtschaft von Bedeutung, sondern bietet auch eine wertvolle Bildungserfahrung für die Besucher.

Die Rolle der Besucher in der Forschung

Ein zentrales Element des neuen Konzepts ist die Einbindung von Besuchern in die wissenschaftliche Arbeit. Dieses Prinzip, bekannt als „Citizen Science“, ermöglicht es Menschen, aktiv an Ausgrabungen und der Präparation von Fossilien teilzunehmen. Dies könnte besonders für jugendliche Besucher von Interesse sein, die durch praktische Erfahrungen einen tieferen Zugang zur Paläontologie erhalten.

Die Ausgrabungen in der Region

Obwohl es in der Eifel bisher keine größeren Ausgrabungen gab, sind die Verantwortlichen optimistisch. „Es gibt zahlreiche unentdeckte Fossilien“, versichert Zwank. Die geplanten Grabungen könnten zur Entdeckung neuer Relikte führen und das Interesse an der Region als paläontologischer Standort steigern.

Konzept zur Vorstellung von Urzeitwesen

Das langfristige Ziel des Dinosaurierparks ist es, eine umfassende Sammlung von Fossilien aus der Region aufzubauen. „Wir möchten die Reise durch die Erdgeschichte mit echten Relikten lebendig machen“, erklärt Zwank. Dies könnte dazu führen, dass der Park zu einem Zentrum für Bildung und Wissenschaft wird und gleichzeitig den Tourismus in der Region ankurbeln.

Die Entwicklung des Dinosaurierparks in Ernzen spiegelt somit einen Trend wider, der die Bedeutung der Bürgerwissenschaft und der natürlichen Geschichte für die Gemeinschaft betont. Für die Paläontologin Lea Numberger-Thuy wäre die Arbeit an echten Dinosaurierfossilien der Höhepunkt ihrer Karriere. Ihr Wunschtraum: die Puzzlestücke eines Triceratops zusammenzusetzen. „Das wäre ein unbeschreibliches Erlebnis“, sagt sie optimistisch.

Fazit

Der Dinosaurierpark in der Eifel hat ehrgeizige Pläne, die weit über klassische Freizeitaktivitäten hinausgehen. Mit einer Kombination aus aktiver Forschung, Bürgerbeteiligung und dem Ziel, ein Museum zu etablieren, könnte er nicht nur zu einem Ort des Staunens werden, sondern auch zur Schatztruhe für Entdeckungen aus der Urzeit.

Lebt in Albersdorf und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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