Der saarländische AfD-Landtagsabgeordnete Christoph Schaufert hat gegen seinen Ausschluss aus einem katholischen Kirchengremium im Bistum Trier Beschwerde eingelegt. Er betonte, dass ihm persönlich nichts vorgeworfen werden könne und bezeichnete den Ausschluss als nicht nachvollziehbar und unhaltbar. Der Trierer Bischof Stephan Ackermann bestätigte den Eingang der Beschwerde und kündigte an, diese zu prüfen.
Der Trierer Generalvikar Ulrich von Plettenberg hatte Schaufert aufgrund seiner Position in der AfD aus dem Verwaltungsrat der Pfarrei St. Marien in Neunkirchen im Saarland entlassen. Er begründete diese Maßnahme damit, dass Schaufert als Gesicht einer Partei, die dem christlichen Menschenbild widersprechende Haltungen vertritt, der Glaubwürdigkeit der Kirche schade. Dieser Fall ist bundesweit der erste seiner Art und stützt sich unter anderem auf die Erklärung der deutschen Bischöfe, dass völkischer Nationalismus und Christentum unvereinbar seien.
Die Entscheidung des Generalvikars basierte auch auf dem Antrag der Kirchengemeinde, die den Ausschluss von Schaufert beantragte. Dabei wurde argumentiert, dass die Mitgliedschaft in einem kirchlichen Gremium nicht mit einer repräsentierenden Funktion in der AfD vereinbar sei. Schaufert, der seit 2016 im Verwaltungsrat der Pfarrei saß und stellvertretender Fraktionsvorsitzender der AfD im saarländischen Landtag ist, forderte den Bischof auf, die Entscheidung zu überdenken. Das Bistum Trier umfasst gut 1,2 Millionen Katholiken in Rheinland-Pfalz und im Saarland.