Die „Vereinten Patrioten“ stehen im Zentrum eines Gerichtsverfahrens in Koblenz, bei dem es um Pläne für einen Umsturz und die Entführung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach geht. Zwei Terrorverdächtige aus Rheinland-Pfalz, ein 52-jähriger Mann aus dem Hochwald und eine 33-jährige Frau aus Neustadt an der Weinstraße, müssen sich vor dem Oberlandesgericht Koblenz verantworten. Die Generalstaatsanwaltschaft wirft der mutmaßlichen Terrorgruppe vor, die Bundesregierung stürzen und eine Diktatur nach dem Vorbild des Deutschen Kaiserreichs errichten zu wollen.
Der 52-jährige Angeklagte aus dem Hochwald sollte laut Anklage die „Silent Night“ vorbereiten, einen Stromausfall zur Destabilisierung der Regierung. Seine Aufgabe war es, Hochspannungsleitungen zu erkunden und zu sabotieren. Sein früherer Arbeitgeber beschrieb ihn als zuverlässigen Mitarbeiter, ohne Hinweise auf eine extremistische Gesinnung. Auch der Drogenkonsum des Angeklagten blieb unbemerkt, ob und wie dieser mit den ihm vorgeworfenen Taten zusammenhängt, ist noch unklar.
Die Mitangeklagte, Tochter eines Hauptangeklagten der „Vereinten Patrioten“, weigert sich im Prozess zu sprechen. Sie wird von der Anwältin Nicole Schneiders vertreten, die Verbindungen zur rechtsextremen Szene hat. Die Gruppe, zu der die Angeklagten gehören, wird den Reichsbürgern zugeordnet. Die Ideologie der Reichsbürger sieht die Bundesrepublik Deutschland nicht als legitimen Staat an. Das Gericht hat 25 Verhandlungstage angesetzt, ein Urteil wird frühestens für August erwartet.
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