In Berlin und Potsdam sind die Mietpreise innerhalb eines Jahres erheblich gestiegen. Jedoch sind auch auf dem Land zunehmend höhere Mietkosten zu verzeichnen. Laut Angaben der Bundesregierung sind die Neuvertragsmieten in Potsdam um 31,2 Prozent gestiegen, gefolgt von Berlin mit einem Anstieg von 26,7 Prozent. Berlin rangiert nun als die zweitteuerste Mietstadt in Deutschland, wobei die Durchschnittsmiete nach einem Umzug über 16 Euro pro Quadratmeter beträgt. München bleibt mit 20,50 Euro pro Quadratmeter die Spitzenreiterin, während der Bundesdurchschnitt bei 10,55 Euro liegt.
Die steigenden Mietkosten führen zu wachsendem Unmut, wie kürzliche Demonstrationen in Berlin verdeutlichen. Forderungen nach einem bundesweiten Mietdeckel und Maßnahmen gegen Zwangsräumungen und Eigenbedarfskündigungen wurden laut. Statistiken des Berliner Mietervereins zeigen, dass sich ein Drittel der Haushalte in Berlin keine Wohnung auf dem freien Markt leisten kann. Zudem benötigt mehr als die Hälfte staatliche Unterstützung, wie einen Wohnberechtigungsschein für Sozialwohnungen.
Die Knappheit an Wohnraum in begehrten Gegenden führt dazu, dass die Mietpreise weiter steigen. Bisher betraf dies hauptsächlich Groß- und Universitätsstädte, doch zunehmend sind auch ländliche Regionen betroffen. Daten des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung zeigen, dass selbst in dünn besiedelten Gebieten wie dem Landkreis Prignitz die Mieten um 18 Prozent gestiegen sind.
Ähnliche Entwicklungen sind im oberpfälzischen Landkreis Tirschenreuth nahe der bayerisch-tschechischen Grenze zu beobachten, wo die Mieten um 23,9 Prozent zulegten. Auch in Regionen wie Mecklenburg-Vorpommern und Kaiserslautern stiegen die Mietkosten deutlich an. Die Aussicht auf eine Entspannung des Mietmarktes für 2024 erscheint momentan nicht in Sicht.
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