Die Stadt Landau sieht sich gezwungen, die Einrichtung eines hauptamtlichen Antisemitismusbeauftragten auf Eis zu legen. Der Stadtrat hatte auf Antrag der Linken zwei Stellen für Antisemitismus– und Rassismusbeauftragte vorgeschlagen, doch aufgrund eines drohenden Defizits von 15,5 Millionen Euro wurden diese Pläne während der Haushaltsberatung gestrichen. Oberbürgermeister Dominik Geißler hatte im Frühjahr die Einstellung eines ehrenamtlichen Beauftragten ins Spiel gebracht, nachdem über antisemitische Übergriffe berichtet wurde, doch die Polizei bestätigte keine Kenntnisse über solche Vorfälle.
Der Ansiedlungsversuch eines Kandidaten für diese Rolle, der nicht jüdischer Abstammung war, könnte die ohnehin angespannte Situation verschärfen. In aktuellen Gesprächen berichtet Stadtsprecherin Franziska Ritter, dass die Bedrohungslage für jüdische Bürger zugenommen habe und viele sich nicht mehr trauen, öffentlich aufzutreten. Geißler hat wiederholt betont, dass die Suche nach einer geeigneten Person für die Position des Antisemitismusbeauftragten eine Herausforderung bleibt, wobei die Sorgen innerhalb der jüdischen Gemeinschaft weiterhin hoch sind, berichtete www.rheinpfalz.de.