Kriminalität und JustizKulturRheinland-Pfalz

Stumme Anklage auf dem Rhein: 135 weiße Puppen erinnern an Flutkatastrophe

Geisterhafte Bootsfahrt auf dem Rhein: Künstlerische Gedenkaktion für die Opfer der Flutkatastrophe im Ahrtal

In einer bewegenden Geste der Erinnerung und des Gedenkens fährt ein Schiff auf dem Rhein in gespenstischer Stille Richtung Mainz. An Bord befinden sich 135 weiße Puppen, die symbolisch für die Opfer der Flutkatastrophe im Ahrtal stehen. Diese tragischen Ereignisse ereigneten sich in der Nacht des 15. Juli 2021 und forderten das Leben vieler Menschen.

Die Bootsfahrt, organisiert von Hinterbliebenen und dem Künstler Dennis Josef Meseg, der die Puppen gestaltete, dient als stumme Anklage an die Verantwortlichen. Die Staatsanwaltschaft hatte kürzlich die Ermittlungen gegen den ehemaligen Landrat Jürgen Pföhler und Mitarbeiter des Krisenstabs eingestellt, da die Flut als eine außergewöhnliche Naturkatastrophe betrachtet wurde, deren Ausmaß nicht vorhersehbar war.

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Die 135 Skulpturen repräsentieren die 135 Toten aus der Ahr-Region und sollen an ihr Leben erinnern. Dennis Josef Meseg berichtet, dass er die Figuren aus alten Schaufensterpuppen innerhalb von nur 10 Tagen mit Unterstützung von 23 Helfern gestaltet hat. Unter den Puppen befinden sich auch Darstellungen von Kindern, um die jungen Leben zu ehren, die bei der Flutkatastrophe verloren gingen.

Angehörige wie Inka und Ralph Orth, die Meseg den Auftrag für die Puppen gegeben hatten, fordern den Rücktritt des Justizministers und die Veröffentlichung des Abschlussberichts der Staatsanwaltschaft. Sie wünschen, dass die Ergebnisse für alle im Ahrtal zugänglich sind, um Transparenz und Gerechtigkeit zu gewährleisten. Jede Puppe symbolisiert ein Leben, das durch die Flutkatastrophe tragisch und vorzeitig beendet wurde, und steht für die Menschlichkeit und Solidarität in Zeiten von Trauer und Verlust.

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Lebt in Steenfeld und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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