In der aktuellen Diskussion um arsenbelastete Bücher in Bibliotheken hat der Vorsitzende der Kommission Bestandserhaltung beim Deutschen Bibliotheksverband (dbv), Armin Schlechter, vor einer Panikmache gewarnt. Bibliotheken müssen ihre Buchbestände auf gesundheitsschädliche Stoffe hin überprüfen und belastete Exemplare „wegsperren“, sagte Schlechter in einem Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Speyer. Arsen in Büchern sei jedoch „kein Riesenproblem“.
Besondere Vorsicht ist bei Büchern aus dem 19. Jahrhundert geboten, deren Einbände grün schimmern, so Schlechter. In diesen wurde aus ästhetischen Gründen grüne Farbe verwendet, die giftiges Arsen enthalten kann. Zahlreiche Bibliotheken in Deutschland überprüfen derzeit ihre Bestände auf diese Gefahr.
Neben arsenbelasteten Büchern sind auch Blei, Quecksilber und Holzschutzmittel aus Restaurationsarbeiten eine potenzielle Gesundheitsgefahr in Bibliotheken. Der Deutsche Bibliotheksverband betont die Bedeutung von Vorsichtsmaßnahmen wie dem Tragen von Handschuhen und Atemschutz für das Bibliothekspersonal. In der Pfälzischen Landesbibliothek wurden bereits „vier sehr giftige Bände“ aus dem Verkehr gezogen.
Die Frage des Umgangs mit gesundheitsgefährdenden Stoffen in Bibliotheken ist noch nicht endgültig geklärt. Der Deutsche Bibliotheksverband, mit mehr als 2.000 Mitgliedern und insgesamt rund 9.000 Bibliotheken in Deutschland vertreten, setzt sich für die Sicherheit von Beschäftigten und Besuchern ein.