Der Förderverein Raußmühle e.V. feiert in diesem Jahr zwei bedeutende Jubiläen: Im Jahr 1958 wurde das Wasserrecht zugunsten der Bundesrepublik enteignet. Der letzte Müller, Hermann Jandl, stellte bis 1964 Schroten und Tierfutter her, bevor das Mühlrad endgültig stillstand und der Verfall der Mühle einsetzte. Nach langen Jahren des Stillstands wurde das Mühlrad im Jahr 2024 neu gebaut, basierend auf einem Foto aus dem Jahr 1974. Der Zimmermann Stefan Feger und Mitglieder des Fördervereins leisteten dabei Hunderte Stunden ehrenamtlicher Arbeit.

Die Mühlanlage wurde am Pfingstmontag 2024 der Öffentlichkeit vorgestellt. 60 Jahre nach dem Stillstand hat die Raußmühle nun wieder ein oberschlächtiges Mühlrad. Dennoch fehlt es aktuell noch an Wasser für den Betrieb. Die Finanzierung des Projekts erfolgte durch Sponsoren aus Eppingen und ganz Deutschland. Im Jahr 1974 wurde die Mühle von neuen Bewohnern gepachtet, obwohl damals bereits ein drohender Abriss im Raum stand.

Langjährige Restaurierung und Projekte

Die Renovierungsarbeiten erstrecken sich über einen Zeitraum von fast 50 Jahren. Für die Restaurierung sind historische Baumaterialien erforderlich. Aktuell werden verschiedene Projekte umgesetzt, darunter der Bau einer Sandsteinbrücke, das Ausgraben eines mittelalterlichen Brunnens und die Freilegung einer Gipsgrube. Des Weiteren wurde ein Fundamentstein für einen Göpel entdeckt und der unterirdische Zugang der Mühle sichtbar gemacht.

Die Raußmühle wird als Gesamtkunstwerk beschrieben, das ökologischen Ansprüchen gerecht wird. Der Vorstand des Fördervereins dankte allen, die zur Rettung der Mühle beigetragen haben, und wünscht sich für die Zukunft eine positive Entwicklung. Die Raußmühle, die erstmals urkundlich im Jahr 1334 erwähnt wurde, ist ein historisches Hofgut in Eppingen, Landkreis Heilbronn, Baden-Württemberg. Sie ist unter anderem für ihre Sammlung von Gegenständen des ländlichen Lebens, darunter Mausefallen und Gegenstände des Volksglaubens, bekannt, wie es in einem Artikel der Wikipedia über das Bauwerk zu lesen ist. Heute beherbergt die Raußmühle auch das Archiv für die Geschichte des ländlichen Lebens mit einer umfangreichen volkskundlichen Sammlung.