Die politische Zukunft des Gazastreifens löst in der israelischen Regierung eine hitzige Debatte aus. Verteidigungsminister Joav Galant kritisierte die Unentschlossenheit Israels darüber, wer nach dem Krieg die Kontrolle über Gaza übernehmen soll. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hingegen hielt es für verfrüht, über die Zukunft des Gazastreifens zu diskutieren, solange die islamistische Hamas nicht besiegt ist.
Galant betonte die Notwendigkeit einer politischen Alternative zur Hamas-Herrschaft im Gazastreifen. Er lehnte eine andauernde israelische Militärherrschaft entschieden ab und forderte Netanjahu auf, klarzustellen, dass Israel sowohl keine zivile als auch keine militärische Herrschaft im Gazastreifen einführen werde.
Netanjahu betonte die Bedeutung der Zerstörung der Hamas als notwendigen Schritt, um die Sicherheit Israels zu gewährleisten. Er wies darauf hin, dass solange die Hamas die militärische Kontrolle im Gazastreifen behält, niemand bereit sein werde, die zivile Verwaltung zu übernehmen. Er betonte auch, dass es bereits Bemühungen hinter den Kulissen gebe, eine Lösung für dieses komplexe Problem zu finden.
Die USA drängen auf einen klaren und konkreten Plan für die Zukunft des Gazastreifens, um eine Zweistaatenlösung voranzutreiben und zu einer Befriedung des Nahen Ostens beizutragen. Israel hingegen lehnt die Pläne ab und betont, dass es nicht bereit ist, die Hamas-Herrschaft im Gazastreifen durch die palästinensische Autonomiebehörde im Westjordanland zu ersetzen. Israelische Rechtsextreme fordern sogar die Wiederbesiedlung des Gazastreifens und träumen von einem „Groß-Israel“, das auch die palästinensischen Gebiete umfasst.