In Norditalien breitet sich die Riesenzecke Hyalomma marginatum in der Provinz Triest immer weiter aus. Das Triester Stadtmuseum für Naturgeschichte bestätigt, dass die eingewanderte Art aufgrund verkürzter Winter durch die Klimaerwärmung bereits in beträchtlichem Maße anzutreffen ist, vor allem im Osten der Provinz. Die Hyalomma-Zecke, die normalerweise in Teilen von Asien und Afrika vorkommt, ist deutlich größer als die in Deutschland bekannte Zeckenart, der Gemeine Holzbock.
Besonders sonnige Flächen wie der felsige Triester Karst bieten ideale Lebensbedingungen für die Riesenzecke, da sie offene Flächen mit kurzen Gräsern und Steinen bevorzugt. Dies erleichtert ihre aktive Jagd auf potenzielle Opfer über größere Distanzen im Vergleich zu anderen Zeckenarten. Auch wenn das Vorkommen von Hyalomma in Triest aus italienischer Sicht nicht überraschend ist, werden in Deutschland regelmäßig Zecken der Arten Hyalomma marginatum und Hyalomma rufipes gefunden, die vermutlich aus wärmeren Regionen mit Zugvögeln eingeschleppt werden.
Experten warnen vor den Gefahren, die mit dieser Zeckenart verbunden sind, da sie Krankheiten wie das Krim-Kongo-Fieber und das Zecken-Fleckfieber übertragen kann. Bisher wurden in Deutschland nur vereinzelt Fälle von durch Hyalomma-Zecken übertragenen Krankheiten gemeldet. Dennoch könnte die steigende Temperatur und geringere Luftfeuchtigkeit langfristig die Bildung einer festen Hyalomma-Population in Deutschland begünstigen. Laut Experten könnten trockenere und wärmere Tage zu einem starken Zeckenjahr in Deutschland führen, mit anhaltender Zeckenaktivität über das Jahr hinweg.