Der Bewerbungsprozess ist erfolgreich abgeschlossen, der Vertrag unterzeichnet, und man freut sich auf den neuen Job – doch plötzlich fordert der Arbeitgeber eine Einstellungsuntersuchung. Doch ist das überhaupt zulässig? Der Fachanwalt für Arbeitsrecht, Peter Meyer, klärt auf, dass es entscheidend darauf ankommt, zu welchem Zeitpunkt und zu welchem Zweck eine Einstellungsuntersuchung durchgeführt wird.
In bestimmten Fällen können Arbeitgeber arbeitsmedizinische Untersuchungen verlangen, insbesondere wenn die Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz gefährdet sind. Beispielsweise kann eine Untersuchung erforderlich sein, wenn der Bewerber allergenen Stoffen in seinem zukünftigen Tätigkeitsbereich ausgesetzt sein würde. In solchen Fällen sei es gerechtfertigt, eine Eignungsuntersuchung durchzuführen, um die gesundheitliche Eignung des Bewerbers zu prüfen.
Darüber hinaus gibt es auch sogenannte „Nice to have“-Untersuchungen, die beispielsweise Persönlichkeitstests oder Verhaltensscreenings umfassen. Für solche Untersuchungen ist jedoch die ausdrückliche, freiwillige Zustimmung des Bewerbers erforderlich. Es ist wichtig, dass dabei die Persönlichkeitsrechte und der Datenschutz gewahrt bleiben, da diese Untersuchungen Einfluss auf die Entscheidungsfindung des Arbeitgebers haben können.
Abschließend betont Peter Meyer, dass Bewerber, die während des Bewerbungsprozesses oder im Arbeitsvertrag keine Zustimmung zur Einstellungsuntersuchung gegeben haben, nicht verpflichtet sind, sich einer solchen Untersuchung zu unterziehen. Eine solche Zustimmungserklärung müsse klar darlegen, welche Untersuchungen durchgeführt werden, zu welchem Zweck sie dienen und wie die Ergebnisse verwendet werden sollen.
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