Der Kreisausschuss des Rhein-Hunsrück-Kreises hat einstimmig beschlossen, sich gegen die zusätzliche Ausweisung von Windkraftenergiegebieten im Rahmen der Regionalplanung zu stellen. Dieser Beschluss erfolgte auf Empfehlung des Landrats Volker Boch. Die Entscheidung fiel in der Sitzung am 13. Mai und wird am 24. Juni im Kreistag durch eine entsprechende Resolution unterstützt.
Hintergrund dieser Entscheidung sind die geänderten gesetzlichen Vorgaben, die von der Planungsgemeinschaft Mittelrhein-Westerwald verlangen, bis Ende 2026 mindestens 1,4 % und voraussichtlich bis Ende 2029 2,2 % der Regionsfläche als Windenergiegebiete auszuweisen. Die Anpassung des Regionalen Raumordnungsplans an neue Ziele und Vorgaben ist ebenfalls erforderlich.
Landrat Boch warnte vor erheblichen zusätzlichen Vorranggebieten für Windenergie in der Region, die eine erdrückende Wirkung auf den Landkreis haben könnten. Die Umsetzung dieser Gebiete könnte den Rhein-Hunsrück-Kreis vor große Herausforderungen stellen und die bisherige Landschaft sowie Wirtschaft belasten.
Der Kreisausschuss betonte, dass der Landkreis bereits überdurchschnittlich zum Ausbau erneuerbarer Energien beigetragen hat. Mit 284 bestehenden Windrädern und weiteren genehmigten Projekten ist die Zielvorgabe des Landes bereits übertroffen. Der Anteil des Landkreises an der Windenergiefläche beträgt 3,3 % und könnte unter Berücksichtigung der Ausschlussgebiete sogar 6,97 % betragen.
Die Resolution, die am 24. Juni verabschiedet wird, fordert die Planungsgemeinschaft auf, die Vorbelastungen im Rhein-Hunsrück-Kreis bei der Abwägung der Potenzialflächen für die Windenergienutzung zu berücksichtigen. Der Landrat wird sich klar gegen eine nicht verträgliche Ausweisung zusätzlicher Windenergiegebiete im Rahmen der Teilfortschreibung des Regionalen Raumordnungsplans positionieren.