Am 20. Januar 2025 trat Donald Trump nach seiner erneuten Amtseinführung im Besucherzentrum des Kapitols auf. In seiner Rede, die länger als ursprünglich geplant dauerte und in der Emancipation Hall stattfand, präsentierte sich Trump wieder einmal als sehr emotional und kämpferisch. Doch während der Übertragung durch den öffentlich-rechtlichen Sender Phoenix kam es zu einem unangenehmen Vorfall: Ein Übersetzer äußerte sich während der live Übertragung unerwartet negativ über die Rede und fragte: „Sag mal, wie lange wollt ihr bei dem Scheiß bleiben?“ Dies geschah in einem Moment, als er für die Zuschauer übersetzte. Laut Welt handelt es sich hierbei um eine technische Panne, die nicht die Meinung des Senders widerspiegeln soll.

Die Emancipation Hall ist unterirdisch mit dem Kapitol verbunden und einige der geladenen Gäste konnten nicht an der Vereidigung in der Rotunda teilnehmen. Während seiner Ansprache, die an eine Wahlkampf-Rede erinnerte, kritisierte Trump vehement seine politischen Gegner. Aufgrund von technischen Problemen sprach er ohne Teleprompter, was die Dringlichkeit seiner Worte unterstrich. In seinem Vortrag thematisierte er die Maßnahmen gegen die am Angriff auf das Kapitol am 6. Januar 2021 beteiligten Personen, die er als „J6-Geiseln“ bezeichnete, und warf insbesondere der ehemaligen US-Abgeordneten Liz Cheney vor, eine „schreiende Verrückte“ zu sein. Zudem stellte er klar, dass seine Pläne zur Begnadigung in Frage stehen würden, nachdem Joe Biden kurz vor Trumps Vereidigung Begnadigungen ausgesprochen hatte.

Technische Probleme während des Wahlkampfs

Die Unsicherheit hinsichtlich der Ergebnisse der US-Wahl 2024 ist nach wie vor präsent. In einem Auftritt in Milwaukee, Wisconsin, hatte Trump mit technischen Problemen zu kämpfen, als sein Mikrofon versagte. Dies führte zu einer weiteren Welle von Frustration bei ihm, was den Eindruck verstärkte, dass die Wahlkampfauftritte zunehmend von Problemen geprägt waren. Trump machte mehrere beleidigende Bemerkungen zu der Situation und äußerte sich verärgert, während er das Mikrofon in der Hand hielt. Die Ereignisse wurden dokumentiert von Merkur.

In ähnlicher Weise gab es auch bei Kamala Harris technische Schwierigkeiten, während Cardi B gezwungen war, ihre Rede von einem Smartphone abzulesen. Diese Pannen und Schwierigkeiten scheinen ein anhaltendes Thema im aktuellen Wahlkampf zu sein, während die Spannungen zwischen Trump und Cheney eskalieren. In einem aggressiven Ton erklärte Trump Cheney zum „Kriegsfalken“ und sie konterte, indem sie ihn als „grausamen, instabilen Mann“ bezeichnete.

Düstere Rhetorik und politische Gewalt

In den letzten Tagen vor der Wahl hat Trump seine Rhetorik deutlich verschärft. Experten wie Historiker Thomas Zimmer warnen vor der zunehmenden Aggressivität in seinen Reden, die mit konkreten Plänen zur Deportation von Millionen von Einwanderern einhergehen könnte. In einer Rede nannte er den 5. November 2024 den „Tag der Befreiung in Amerika“ und schürte Ängste, indem er von einem „inneren Feind“ sprach, der gefährlicher sei als äußere Bedrohungen. Solche Äußerungen tragen zur Eskalation der politischen Gewalt in den USA bei und scheinen gezielt darauf abzuzielen, eine pluralistische Demokratie zu untergraben, wie SRF berichtet.

Die kontroverse Rhetorik Trumps über Immigranten als „Tiere“ und seine Andeutungen zu politischen Unruhen werden von Historikern als alarmierendes Signal gewertet. Wegen dieser Äußerungen ist die Sorge gewachsen, dass sie eine weniger demokratische Regierungsform in den USA zur Folge haben könnte. Während sich die Wahlen nähern, bleibt die politische Landschaft der Vereinigten Staaten sowohl angespannt als auch unberechenbar.