Im Kreis Neuwied wird das Telenotarztsystem teilweise angewandt, um die Reaktionszeiten der medizinischen Notversorgung zu optimieren. Laut einem Bericht der Rhein-Zeitung kommuniziert ein Telenotarzt über das Smartphone des Notfallsanitäters mit den Patienten und gibt Anweisungen an den Rettungsdienst vor Ort. Fünf Rettungswachen sind bereits an das System angeschlossen: Neuwied-Oberbieber, Hausen, Unkel, Asbach und Dierdorf.
Das Hauptziel des Telenotarztsystems ist es, die Notärzte zu entlasten, die nur in lebensbedrohlichen Situationen gerufen werden sollen. Das System gehört zum Rettungsdienstbereich Montabaur, der auch die Landkreise Altenkirchen, Rhein-Lahn-Kreis und Westerwaldkreis umfasst, und wird derzeit in diesem Bereich eingeführt.
Details zum Telenotarzt-System
Wie Blick aktuell berichtet, wurde das Telenotarzt-System vor den Weihnachtsfeiertagen gestartet. Landrat Achim Hallerbach erfreute sich über die Integration der fünf Rettungswachen. Es ist geplant, auch die Wachen in Linz und Neuwied-Innenstadt bis voraussichtlich Mitte 2025 anzubinden.
Das Telenotarzt-System wird über die Integrierte Leitstelle Montabaur angefordert. Die Unterstützung erfolgt per Telefon und Videoübertragung von zwei Telenotarzt-Zentralen in Ludwigshafen und Trier. Das System hilft insbesondere bei längeren Anfahrtszeiten des Notarztes und bietet Rücksprachen bei Medikamentenverabreichungen, sowie Unterstützung bei der Entscheidung, ob ein Patient ins Krankenhaus muss oder nicht.
Landrat Hallerbach betonte die Notwendigkeit zeitgemäßer Strukturen im Rettungswesen. Dafür waren Schulungen der Notfallsanitäter notwendig, die zusätzlich zum laufenden Betrieb durchgeführt wurden. Es ist wichtig zu erwähnen, dass der Telenotarzt nicht den Notarzt vor Ort ersetzt; der Notarzt wird weiterhin alarmiert, und die ärztlichen Leiter des Rettungsdienstbereichs Montabaur bestätigen die Rolle des Notarztes.