Bei einer Fachfortbildung zum Thema „Prävention und Therapie der Frühgeburt“ in Siegen haben 80 Teilnehmer aktuelle medizinische Entwicklungen diskutiert. Die Veranstaltung, organisiert von der Klinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin des Diakonie Klinikums Jung-Stilling, zog niedergelassene und klinische Ärzte, Hebammen und Pflegekräfte an. Experten wie Prof. Dr. Richard Berger und Dr. Flutura Dede teilten ihr Wissen über Prävention und Therapie von Frühgeburten.
Frühgeburten stellen ein Risiko dar, insbesondere bei Faktoren wie verkürztem Gebärmutterhals, vorzeitigen Wehen oder Infektionen. Eine Frühgeburt tritt auf, wenn das Baby vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche geboren wird. Rund acht Prozent der Neugeborenen in Deutschland sind davon betroffen. Frühgeborene erfordern oft eine intensivmedizinische Betreuung.
Eine der Hauptursachen für Frühgeburten ist die bakterielle Vaginose, die das Wachstum von therapieresistenten Keimen begünstigen kann. Neue Studien betonen, dass eine unbehandelte bakterielle Vaginose ohne Symptome nicht mit Antibiotika behandelt werden sollte. Die Teilnehmer der Veranstaltung diskutierten auch praxisrelevante Themen wie den Einsatz von vaginalem Progesteron und nicht-medikamentösen Präventionsmethoden wie Cerclage.
Extrem Frühgeborene, die vor der 24. Schwangerschaftswoche geboren werden, benötigen eine gründliche Aufklärung der Eltern über die Risiken und Folgen einer intensivmedizinischen Behandlung. Mit unter 24 Wochen Geburtsgewicht gelten sie als extremes „Frühchen“ mit hohen Risiken für langfristige gesundheitliche Probleme. Die Veranstaltung präsentierte Fallbeispiele aus dem klinischen Alltag, die verschiedene Behandlungsstrategien für Frühgeborene darstellen.
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