Neustadt an der Weinstraße

Landrat fordert Wandel im Wolfsschutz für Weidetierhaltung in der Rhön

Nach wiederholten Wolfsübergriffen auf Nutztiere im Landkreis Rhön-Grabfeld lädt Landrat Thomas Habermann die Bundesumweltministerin Steffi Lemke zu einem Krisengespräch ein, um über eine Anpassung des Wolfsschutzstatus zu diskutieren, die eine effektive Regulierung der Wolfspopulation und den Schutz der Weidetierhaltung gewährleisten soll.

Bad Neustadt a.d.Saale (dpa) – In der Rhön hat eine erhöhte Anzahl von Wolfsübergriffen auf Weidetiere in den letzten Wochen für erhebliche Besorgnis gesorgt. Landrat Thomas Habermann (CSU) hat deshalb die Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) eingeladen, um über die Situation zu sprechen. Ein persönliches Treffen vor Ort wurde als wichtig erachtet, um ein realistisches Bild der aktuellen Herausforderungen zu erhalten.

Der Schutzstatus des Wolfes im Fokus

Die rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland sind kompliziert. Wölfe stehen aufgrund ihrer geschützten Art unter strengem Schutz, was bedeutet, dass eine Regulierung der Bestände nicht so einfach durchzuführen ist wie bei anderen Wildtieren wie beispielsweise Rehen. Die anhaltenden Wolfsrisse bringen jedoch die Weidetierhaltung, die elementar für die Landschaftspflege in der Region ist, in Gefahr.

Ein kritisches Problem für die Weidetiere

Aktuellen Informationen des Landratsamtes zufolge gab es zwischen Ende September 2023 und Ende Juli 2024 insgesamt 32 dokumentierte Vorfälle, bei denen tote Nutztiere gefunden wurden, darunter auch fünf Ziegen und sieben Schafe im Juli allein. Diese Situation wirft nicht nur Fragen zur Sicherheit der Weidetiere auf, sondern betrifft auch die wirtschaftlichen Grundlagen der kleinen Betriebe, die auf die Weidetierhaltung angewiesen sind.

Die Gefahr für die bestehende Weidewirtschaft

Die Weidetierhaltung ist nicht nur für die Landwirte selbst von Bedeutung, sondern spielt auch eine entscheidende Rolle für die Erhaltung des Landschaftsbildes der Rhön, das für seine offenen Flächen bekannt ist. Landrat Habermann betont, dass die bestehenden Herdenschutzmaßnahmen unzureichend seien, um die Weidewirtschaft weiterhin erfolgreich zu betreiben. Es wird ein aktives Bestandsmanagement gefordert, welches die Möglichkeit der Regulierung des Wolfsbestands unabhängig von Schadensereignissen ermöglichen würde.

Ein gemeinsames Ziel

Habermann stellt klar, dass es bei seinen Bemühungen nicht darum geht, die Wölfe vollständig aus der Rhön zu entfernen. Vielmehr wird ein Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur angestrebt, das auch den Bedürfnissen der Tierhalter Rechnung trägt. Die Einladung an die Umweltministerin ist ein Versuch, die Politik in die Diskussion einzubeziehen und Lösungen zu finden, die sowohl den Schutz der Wölfe als auch die Sicherheit der Weidetiere gewährleisten können.

Der Dialog muss gefördert werden

Die anhaltenden Konflikte zwischen Naturschutzinteressen und der landwirtschaftlichen Nutzung sind ein zunehmend wichtiges Thema in Deutschland. Die Einladung zur Diskussion ist ein Schritt in die richtige Richtung, um sicherzustellen, dass beide Seiten Gehör finden und gemeinsam an einer Lösung gearbeitet wird, die den unterschiedlichen Bedürfnissen der Region gerecht wird.

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