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„Mobiler Elektrozaun soll Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest stoppen“

Um die Ausbreitung der hoch ansteckenden Afrikanischen Schweinepest in den Landkreisen Mainz-Bingen und Alzey-Worms zu verhindern, wird laut Umweltministerin Katrin Eder am Mittwoch, den 6. Juli 2024, ein mobiler Elektrozaun errichtet, um infizierte Wildschweine einzudämmen und damit Tierleid sowie finanzielle Schäden in der Landwirtschaft zu minimieren.

Die weitreichenden Folgen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Rheinland-Pfalz stellen eine Herausforderung für die gesamte Region dar. Besonders die landwirtschaftlichen Betriebe sind von den finanziellen Risiken betroffen, die aus dem Auftreten dieser hochansteckenden Viruserkrankung resultieren. In den Landkreisen Mainz-Bingen und Alzey-Worms wurden kürzlich Fälle von ASP bei Wildschweinen festgestellt, was zu umfangreichen Maßnahmen führt, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.

Maßnahmen zur Eindämmung der Tierseuche

Um eine weitere Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest zu verhindern, wird ein mobiler Elektrozaun errichtet. Dieser soll die infektiöse Zone abgrenzen, damit infizierte Wildschweine nicht das Gebiet verlassen und neue Tiere nicht eindringen. Umweltministerin Katrin Eder betonte bei der Einweihung des Zauns in Dienheim, dass das Ziel darin besteht, sowohl Tierleid als auch finanzielle Schäden für die Landwirtschaft und Einschränkungen für die Bevölkerung auf ein Minimum zu reduzieren.

Wirtschaftliche Auswirkungen der Afrikanischen Schweinepest

Die kürzlichen Fälle von ASP in Rheinland-Pfalz werfen einen Schatten auf die lokale Landwirtschaft. In Brandenburg beispielsweise beliefen sich die Kosten zur Bekämpfung der Krankheit, nachdem der Virus dort 2020 nachgewiesen wurde, auf etwa 120 Millionen Euro innerhalb von drei Jahren. Diese Zahlen verdeutlichen die ökonomischen Risiken, die mit der Krankheit verbunden sind. Um zukünftige Schäden zu minimieren, hat das Ministerium bereits im Jahr 2020 vorausschauend Zäune sowie die nötige Ausrüstung beschafft.

Technologische Unterstützung im Einsatz

Um die Situation zu beurteilen und die infizierte Zone genau zu kartieren, kommen moderne Technologien zum Einsatz. Drohnen und spezialisierte Kadaverspürhunde ermitteln, wo sich Wildschweine und Kadaver befinden. Die Drohnen sind mit Wärmebildkameras ausgestattet, um in der Nacht die Temperaturunterschiede zwischen Tieren und ihrer Umgebung zu messen. Besonders wichtig ist der Einsatz von Kadaverspürhunden, die dazu ausgebildet sind, tote Tiere aufzuspüren. Diese Hunde stammen oft aus normalen Familien und werden speziell geschult, um den Suchtrupp effektiv zu unterstützen.

Appell an die Bevölkerung

Die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest ist nicht nur eine Herausforderung für Behörden und Landwirte, sondern auch für die gesamte Bevölkerung. In Anbetracht der Ferienzeit und des damit verbundenen Reisens, appelliert Ministerin Eder an die Bürger, Speisereste verantwortungsvoll zu entsorgen. Auch in nicht betroffen Regionen können solche Lebensmittel gefährlich sein, da sie den Virus auf Wildschweine übertragen können. Auf diese Weise kann jeder dazu beitragen, die Verbreitung der Tierseuche zu verhindern.

Support für die betroffenen Regionen

Die Landräte der betroffenen Kreise, Heiko Sippel und Dorothea Schäfer, danken den Jägern, Landwirten und Suchtrupps für ihre Unterstützung im Kampf gegen die ASP. Besonders betont wurde, dass die Bekämpfung der Seuche eine gemeinsame Anstrengung erfordert. Die Einrichtung von Zäunen ist nur eine von vielen Maßnahmen, die notwendig sind, um die Tierseuche einzudämmen.

Insgesamt zeigt die Situation in Rheinland-Pfalz, wie wichtig präventive Maßnahmen und technologische Unterstützung in der Landwirtschaft sind. Die Afrikanische Schweinepest bleibt eine ernsthafte Bedrohung, deren Bekämpfung nicht nur die Tiere, sondern auch die wirtschaftliche Stabilität der Region betrifft. Die bevorstehenden Herausforderungen werden weiterhin von der Zusammenarbeit aller Beteiligten abhängen.

Lebt in Rügen und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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