Ein 61-jähriger mehrfach vorbestrafter Sexualstraftäter steht im Mordprozess wegen des Todes einer 69 Jahre alten Rentnerin auf einem Radweg in Neunkirchen-Sinnerthal vor Gericht. Der Angeklagte, der 2020 aufgrund einer positiven Sozialprognose wieder auf freiem Fuß war, soll die Frau vergewaltigt und getötet haben. Zusätzlich werden ihm sechs Fälle sexueller Belästigung und ein Fall von Körperverletzung zur Last gelegt. Der Angeklagte, der als Reinigungskraft in einer Bäckerei arbeitete, soll Kolleginnen und eine Spaziergängerin sexuell belästigt, bedroht und verletzt haben.
Die Rentnerin, eine ehemalige Krankenschwester, wurde an dem Tag, an dem sie morgens mit ihrem E-Bike unterwegs war und am Nachmittag eines ihrer Enkelkinder abholen wollte, ermordet. Als sie nicht auftauchte, alarmierten ihre Kinder die Polizei. Erst zwei Tage später wurde ihr teilweise unbekleideter Leichnam in einem Bach entdeckt. Laut einer Kriminalbeamtin fanden sich Hinweise auf Strangulation. Der Angeklagte hatte kurz vor der Tat seine Bewährungshelferin besucht. DNA-Spuren am Tatort führten zu ihm.
Die Staatsanwaltschaft beantragt eine lebenslange Freiheitsstrafe und die Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik. Sie sieht die Voraussetzungen für Mord erfüllt. Die Verteidigung argumentiert hingegen für eine Freiheitsstrafe von zwölf Jahren und Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung wegen einer Vergewaltigung mit Todesfolge. Der Angeklagte war bereits in der Vergangenheit mehrfach wegen Sexualdelikten verurteilt und im Frühjahr 2020 auf Bewährung entlassen worden.
Das Urteil wird am heutigen Tag erwartet, nachdem der Prozess seit Mitte März vor dem Landgericht Saarbrücken lief.
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