Ein bundesweit gestarteter Jobturbo hat es der Ukrainerin Lisa Antonenko ermöglicht, schnell eine Anstellung bei der Debeka in Koblenz zu finden. Seit dem 1. April arbeitet die 24-jährige Mathematikerin im Bereich des Kapital- und Risikomanagements des Versicherungsunternehmens. Die Personalrekruiterin Jana Kneib zeigt sich erfreut über die Einstellung von Antonenko, da sie rund 200 offene Stellen zu besetzen hat und auf gut ausgebildete Mitarbeiter angewiesen ist.
Die Agentur für Arbeit finanzierte Lisa im Voraus einen Intensivdeutschkurs, sodass sie nun das Fachvokabular von ihren Kollegen am Arbeitsplatz lernt – im Einklang mit den Vorgaben des Jobturbos. Spezielle Berufssprachkurse werden genutzt, um das benötigte Vokabular für den Betrieb zu vermitteln. Diese neue Herangehensweise, den Spracherwerb mit der Arbeit zu verbinden, wird von Frank Schmidt, Leiter der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen, als wichtiger Kurswechsel angesehen.
Trotz des positiven Effekts des Jobturbos können Personalchefs mancher Unternehmen noch skeptisch sein, da Sprachkurse Arbeitszeit in Anspruch nehmen. Frank Schmidt versucht daher persönlich, die Bereitschaft der Unternehmer zu erhöhen, auch Geflüchteten mit geringeren Sprachkenntnissen eine Chance zu geben. In anderen Ländern wie den Niederlanden oder Polen sind bereits mehr Ukrainer in Arbeit, was teilweise auf fehlende Unterstützung wie das Bürgergeld zurückzuführen ist. Zudem plädiert Schmidt für eine schnellere Anerkennung ausländischer Abschlüsse, um qualifizierten Fachkräften eine passende Position zu ermöglichen. Lisa Antonenko zeigt sich dankbar, dass sie nun sicher in Deutschland arbeiten kann.