Der kürzlich veröffentlichte Untersuchungsbericht zum S-Bahn-Unfall in Rüsselsheim liefert nun Erkenntnisse zu den Ursachen der Katastrophe. Demnach hatte der Fahrdienstleiter (Fdl) während des Vorfalls im Februar 2022 aufgrund umfangreicher Bauarbeiten im Bahnhof und gestörter Gleisfreimeldeanlagen alle Hände voll zu tun. Die Kommunikation wurde durch die zusätzlichen Rangierfahrten erschwert, und Zugfahrten mussten unter besonderen Anweisungen stattfinden.
Die Situation, die an jenem Abend vorlag, könnte zu falschen Entscheidungen geführt haben. Der Bericht identifizierte eine starke Belastungssituation des Fahrdienstleiters sowie das Fehlen einer technisch eingerichteten Hebelsperre an der betroffenen Stelle als mögliche beitragende Faktoren. Diese Umstände führten zu menschlichem Versagen mit schwerwiegenden Folgen, darunter leichte Verletzungen bei fünf Reisenden und erhebliche Sachschäden in Millionenhöhe an den Fahrzeugen und der Infrastruktur.
Die Zugentgleisung führte zu einer einmonatigen teilweisen Sperrung der Strecke zwischen Frankfurt und Mainz, wodurch Pendler auf Ersatzbusse angewiesen waren. Trotz der langsamen Geschwindigkeit des Zuges und des glimpflichen Ausgangs für Passagiere und den Zugführer, war der Vorfall ein schwerwiegender Zwischenfall mit weitreichenden Auswirkungen. Die Zusammenführung des entgleisten Zugteils auf das Gleis erforderte am folgenden Tag den spektakulären Einsatz eines Schwerlastkrans auf Schienen, um die Räumungsarbeiten abzuschließen.
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