Mainz

Pflegekräfte im Stress: Mehr Krankheitstage in Heimen und Kliniken

Kritische Situation in der Pflege: steigende Krankheitsfälle unter Pflegekräften

Die krankheitsbedingten Ausfälle von Pflegekräften in Heimen und Kliniken sind laut einer aktuellen Auswertung gestiegen. Die Techniker Krankenkasse hat festgestellt, dass Pflegekräfte im vergangenen Jahr durchschnittlich 29,8 Tage krankgeschrieben waren. Im Vergleich dazu waren es im Jahr 2022 noch 28,8 Tage und 2021 23,3 Tage. Dieser Anstieg zeigt, dass die Belastung im Pflegeberuf deutlich zugenommen hat. Im gesamten Versichertenbestand der Kasse waren die Arbeitnehmer im Schnitt 18,6 Tage krankgeschrieben.

Besonders alarmierend ist die Situation in der Altenpflege, wo die Ausfälle mit 34,2 Tagen länger waren als in der Krankenpflege mit 28 Tagen. Atemwegserkrankungen führten im vergangenen Jahr durchschnittlich zu 6,2 Fehltagen in der Pflege, psychische Erkrankungen zu 5,9 Tagen und Rückenschmerzen sowie andere Muskel-Skelett-Erkrankungen zu 5,1 Tagen. Diese Zahlen verdeutlichen die Herausforderungen, mit denen Pflegekräfte täglich konfrontiert sind.

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat die Probleme in der Pflegebranche anerkannt und betont, dass jede sechste Schicht mittlerweile unterbesetzt sei. Der Personalnotstand in der Pflege ist besonders akut, und die Zahl der Beschäftigten in diesem Bereich steigt zwar, dennoch besteht weiterhin ein großer Bedarf an qualifizierten Pflegekräften.

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz fordert angesichts dieser Herausforderungen mehr finanzielle Unterstützung für die häusliche Pflege von Angehörigen. Laut Bundesamt für Statistik sind in Deutschland etwa fünf Millionen Menschen pflegebedürftig, wovon die meisten zu Hause betreut werden. Es wird zunehmend deutlich, dass Maßnahmen zur Verbesserung der Pflegesituation dringend erforderlich sind, um die Belastung der Pflegekräfte zu reduzieren und eine angemessene Versorgung der Pflegebedürftigen sicherzustellen.