Der Kreistag und die Stadt Bingen haben beschlossen, das Binger Krankenhaus mit einer Brückenfinanzierung von etwa 15 Millionen Euro zu retten. Die Heilig-Geist-Stiftung wird sich voraussichtlich ebenfalls an dieser Finanzierung beteiligen. Vicondo Healthcare GmbH hat ein vielversprechendes Zukunftskonzept für das Krankenhaus entwickelt, das auf einer Bestandsanalyse beruht. Laut Vicondo-Geschäftsführer Prof. Dr.-Ing. Jörg Risse besitzt das Krankenhaus großes Potenzial und befindet sich in gutem Zustand. Das Konzept sieht eine Trendumkehr bei den Belegungszahlen vor, mit einer Zielmarke von 80 bis 100 Betten und einem Wachstum des Personals.
Der Kreistag wurde von dem vorgestellten Konzept überzeugt und bis zum 12. Juli soll ein detaillierter Plan mit einem Gesellschaftsvertrag erstellt werden. Nach der endgültigen Abstimmung des Kreistags im Juli soll das Krankenhaus bis Ende August aus der Insolvenz heraus sein und die Sanierungsphase beginnen. Die Marienhaus GmbH wird als Träger ausgeschieden. Jens Lieser und Jörg Risse sind optimistisch, dass das Krankenhaus eine erfolgreiche Zukunft haben wird, jedoch sind Maßnahmen auf Bundesebene und seitens des Landes für eine langfristige wirtschaftliche Stabilität erforderlich.
Das Krankenhaus wird weiterhin eine wohnortnahe Grundversorgung bieten und zukunftsfähige Leistungen wie die Weaning-Station für Langzeit-Beatmungen anbieten. Geplante Abteilungen umfassen Innere Medizin, allgemeine Chirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie sowie Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin. Die Notaufnahme wird rund um die Uhr geöffnet bleiben und freie Räumlichkeiten sollen für weitere medizinische Konzepte genutzt werden. Die Zustimmung des Kreistags zu diesem Konzept stellt einen wichtigen Schritt für die zukünftige Gesundheitsversorgung in der Region dar.