MainzPolitikUmwelt

Mainz Grüngürtel: Grüne fordern zweites grünes Band für die Stadt

Die Grünen fordern im Rahmen des laufenden Wahlkampfs die Schaffung eines zweiten Grüngürtels für Mainz. Dieser soll sich über eine Strecke von sieben Kilometern entlang des Stadtrands von Gonsenheim bis Hechtsheim erstrecken. Die Befürworter argumentieren, dass Mainz mehr Naherholungsflächen benötigt, um die grüne Lunge der Stadt zu stärken und die Artenvielfalt zu schützen. Der neue Grüngürtel soll den Bewohnern die Möglichkeit bieten, Aktivitäten wie Joggen, Spazieren, Picknicken und Grillen im Grünen nachzugehen und so Lebensqualität zu steigern. Die Schaffung einer grünen Achse durch die Stadt, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad durchquert werden kann, wird als positiver Schritt hin zu einem attraktiven und ausgewogenen Mainz betrachtet.

Die Idee eines zusätzlichen Grüngürtels wird vor dem Hintergrund des starken Bevölkerungswachstums von Mainz in den letzten 100 Jahren vorgestellt. Mit mehr als 220.000 Einwohnern ist die Stadt über das Doppelte gewachsen und die bestehenden Naturschutzgebiete wie der Lennebergwald oder das Mombacher Rheinufer stehen unter einem immer größeren Nutzungsdruck. Das geplante Bauprojekt im Bereich Biotechnologie auf der Grünen Wiese wirft die Frage auf, ob die Entwicklung des Grüngürtels nicht zu weiterer Verdichtung und Versiegelung der Flächen führen würde. Die Grünen betonen jedoch ihr Engagement für eine nachhaltige Entwicklung und versprechen, dass die Bürger in die Planung einbezogen werden. Ein umfassendes Konzept mit Ideenwettbewerb soll erstellt, Bauleitplanung durchgeführt und die dafür benötigten Flächen gesichert werden.

Daniel Wom Webdesign

Trotz der positiven Aspekte des Grüngürtels zeigen sich auch Bedenken hinsichtlich der Finanzierung des Projekts und der möglichen Auswirkungen auf angrenzende Flächen. Angesichts der aktuellen finanziellen Lage der Stadt ist die Realisierung des zweiten Grüngürtels fraglich, wie Grünen-Chef Köbler betont. Ein langwieriger Prozess wird erwartet, der sich über viele Jahre hinziehen könnte. In Anbetracht dieser Herausforderungen sollte möglicherweise eine intensivere Auseinandersetzung mit den innerstädtischen Versiegelungen und Baum-Bilanzen in Betracht gezogen werden, bevor über die Schaffung eines neuen Grüngürtels entschieden wird.

Der vorgeschlagene Verlauf des zweiten Mainzer Grüngürtels würde in Gonsenheim beginnen und über Schutzgebiete wie das Gonsbachtal und den Kisselberg verlaufen. Die Route würde auch den künftigen BioTechHub sowie die Alte Ziegelei und das Wildgrabental in Bretzenheim einschließen, bevor sie zur Hechtsheimer Autobahnüberdeckung führt und sich in den angrenzenden Grünflächen fortsetzt. Erfolgreiche Renaturierungsprojekte wie die des Gonsbach- und Wildgrabentals dienen als Vorbilder für die Umsetzung des neuen Grüngürtels am Stadtrand von Mainz.

Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"