GesundheitMainz

Konzept zur Prävention sexualisierter Gewalt: Mainzer Fachtag reflektiert Erinnerungskultur

Die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt darf nicht nur als Aufgabe von Spezialisten betrachtet werden, sondern erfordert die Beteiligung jedes Einzelnen an jedem Ort kirchlichen Wirkens und Handelns. Dies betonte Rieth, die im Bistum Mainz für Intervention, Prävention und Aufarbeitung zuständig ist, während eines ganztägigen Fachtags im Erbacher Hof in Mainz. Jeder Einzelne trägt Verantwortung und muss sich aktiv an der Schaffung und Umsetzung von Konzepten im Umgang mit sexualisierter Gewalt beteiligen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass unterschiedliche Perspektiven in einen aufrichtigen Dialog einbezogen werden, um die Arbeit auf diesem Gebiet kontinuierlich zu hinterfragen und zu verbessern.

Rieth wies auch auf die Notwendigkeit der Entwicklung einer Erinnerungskultur hin, insbesondere im Hinblick auf den Veranstaltungsort Erbacher Hof. Es gilt, sich den historischen Spuren im Gebäude bewusst zu werden, die sowohl positive als auch negative Aspekte der Bistumsgeschichte widerspiegeln. Die Auseinandersetzung mit vergangenen Verfehlungen und Missständen erfordert eine aktive Einbeziehung aller Beteiligten, um eine angemessene und für jeden Ort passende Erinnerungskultur zu schaffen. Diese soll von einer Vielzahl von Akteuren mitgestaltet werden, darunter pastorale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Gremienmitglieder, Vertreter der Stadt oder der Kommune sowie Betroffene oder deren Vertreter. Rieth betonte, dass die Lösungen in diesem Prozess gemeinsam erarbeitet werden müssen, ohne dass von vornherein eine festgelegte Lösung vorgegeben wird.

Die Einrichtung von Arbeitsgruppen, sowohl am Erbacher Hof als auch am Dom, dient dem Zweck, eine nachhaltige Erinnerungskultur zu schaffen. Die Zusammenarbeit mit dem neu gegründeten Betroffenenbeirat für das Bistum Mainz wurde ebenfalls als wichtiger Schritt in diese Richtung hervorgehoben. Rieth zeigte sich zuversichtlich, dass durch diesen gemeinsamen Prozess im nächsten Jahr sichtbare Veränderungen in Form einer verbesserten Erinnerungskultur an verschiedenen Orten zu erkennen sein werden. Letztendlich ist es entscheidend, dass die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden wird, die kontinuierliche Reflexion und aktive Beteiligung erfordert.

Gesundheit News Telegram-Kanal

Rästel der Woche

Ursprünglich wurde es in den 1950er Jahren aus einer Boje entwickelt! Seither ist es ein fester Bestandteil jeder Gartenparty und das Herzstück jeder geselligen Runde im Freien.

Lösung anzeigen
Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"