Bei der kommenden Kommunalwahl in Rheinland-Pfalz scheint es kein übergreifendes Thema zu geben, das von der Eifel bis in die Südpfalz alle betroffenen Kommunen gleichermaßen betrifft. Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Martin Haller, erläuterte in einem Redaktionsgespräch in Mainz, dass die Themen sehr lokalbezogen und vielfältig seien. Von Fluglärm über fehlende E-Ladesäulen bis hin zur Sauberkeit – jede Gemeinde hat ihre eigenen Anliegen. Haller berichtete beispielhaft über die Sauberkeitsproblematik in seinem pfälzischen Wohnort Lambsheim, wo der örtliche SPD Ortsverein kürzlich 15 Kilogramm Hundekot aufsammelte.
Seiner Ansicht nach konzentriert sich der Wahlkampf auf kommunaler Ebene stark auf individuelle Anliegen, was den Prozess spannend, aber auch herausfordernd macht. In Widerspruch zu Hallers Einschätzung äußerte der CDU-Generalsekretär Gordon Schnieder die Meinung, dass verschiedene Themen wie Gesundheit, Bildung, öffentlicher Nahverkehr und kommunale Finanzen überall präsent seien und die Menschen landesweit gleichermaßen betreffen. Ihm zufolge blendet Haller wichtige Zukunftsthemen der kommunalen Familie im gesamten Land aus.
Haller erwartet keinen signifikanten Einfluss der parallel stattfindenden Europawahl auf die Kommunalwahl. Möglicherweise könnte die Gleichzeitigkeit der Wahlen zu einer höheren Wahlbeteiligung führen, da das eigene Rathaus den Wählern in der Regel näher liegt als die politischen Entscheidungen in Brüssel. Trotzdem betonte er die Bedeutung Europas als Friedensprojekt, insbesondere in seiner Rolle als Landesvorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Er unterstrich, dass es wichtig sei, den Bürgern zu vermitteln, dass bei der Kommunalwahl die örtliche SPD gewählt werde und nicht die Partei auf nationaler Ebene.