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Kleine Gemeinden, große Entscheidungen: Wie die Mehrheitswahl ohne Liste in Seesbach funktioniert

In Seesbach (Kreis Bad Kreuznach) sind die Stimmzettel für die Kommunalwahl ungewöhnlich leer. Während in größeren Städten wie Mainz und Bad Kreuznach lange Listen von Kandidaten zu finden sind, präsentiert sich der Stimmzettel für den Gemeinderat in Seesbach mit zwölf leeren Zeilen. Die rund 500 Einwohnerinnen und Einwohner haben in kleineren Gemeinden wie Seesbach die Möglichkeit, selbst wählbare Personen auf dem Stimmzettel zu benennen, da keine offiziellen Parteilisten existieren.

Diese Mehrheitswahl ohne Listen ist in Seesbach keine Ausnahme, wie der Landeswahlleiter bestätigt. Etwa die Hälfte der Gemeinderäte in Rheinland-Pfalz wird auf diese Weise gewählt. Die Bürgerinnen und Bürger von Seesbach schätzen die Freiheit, die ihnen diese Wahlform bietet. Im Vergleich zur Anonymität in der Stadt können sie im Dorf persönliche Präferenzen berücksichtigen und Kandidaten direkt nominieren.

Die Mehrheitswahl ohne Liste in Seesbach fördert auch das politische Engagement junger Menschen. Durch die Möglichkeit, unabhängig von Parteizugehörigkeit gewählt zu werden, können sich auch Personen ohne politisches Vorbild aktiv in die Dorfgemeinschaft einbringen. Diese Offenheit ermöglicht es, den Gemeinderat mit unterschiedlichen Stimmen und Ideen zu bereichern.

Im Vorfeld der Wahlen erhielten alle Haushalte in Seesbach eine Vorschlagsliste mit 13 Namen potenzieller Gemeinderatsmitglieder. Diese Liste ist informativ, aber nicht bindend. Jede wählbare Person kann auf dem Stimmzettel eingetragen werden. Damit der Wählerwille eindeutig erkennbar ist, wird bei unleserlicher Schrift auf zusätzliche Informationen wie Straße, Beruf oder Name des Hauses zurückgegriffen. Es wird empfohlen, klare Druckbuchstaben oder eine schöne Schönschrift zu verwenden, um sicherzustellen, dass die Stimme gültig ist.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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