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Der geheime Einfluss von Musik auf extremistische Kreise: Eine Analyse mit Musikwissenschaftler Thorsten Hindrichs

Der Party-Hit L’Amour toujours hat in letzter Zeit für Kontroversen gesorgt, da er von rechtsextremen Gruppen für ihre Zwecke vereinnahmt wird. Ein aktuelles Video zeigt Partygäste im Pony Club auf Sylt, die zu diesem Lied ausländerfeindliche Nazi-Parolen skandierten. In den sozialen Medien wird der Song zunehmend als Hintergrundmusik für rechte bis rechtsextreme Inhalte verwendet. Musikwissenschaftler Thorsten Hindrichs von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz betont die Bedeutung von Musik in rechtsextremen Kreisen und wie diese zur Gruppenstabilisierung und als Alltagsanschlussfähigkeit dient.

Es bleibt unklar, warum gerade dieser Partyhit für rassistische Parolen genutzt wird. Hindrichs spekuliert, dass es sich um eine zeitgebundene Dynamik handelt, die durch Social Media sowie virale Verbreitung entstanden ist. Die Rolle der sozialen Netzwerke in Bezug auf die Popularität von L’Amour Toujours ist enorm, da Posts immer wieder geteilt werden und viele Medien darüber berichten, was wiederum eine Kontroverse schafft.

Die Berichterstattung über den Song kann sowohl zur Popularität in rechtsextremen Kreisen beitragen als auch Kritik hervorrufen. Nazichats nehmen Bezug darauf und verbinden die Kritik an den Medien mit einer Art Feierstimmung des Songs. Ähnliche Dynamiken sind auf Plattformen wie TikTok zu beobachten, wo der Sound unter Videos mit rechtsextremen Inhalten verwendet wird. Andere populäre Songs in diesem Bereich sind bisher nicht eindeutig erkennbar, jedoch ist das Umdeuten und Covern von Musik, die nicht ausdrücklich rechts ist, ein bekanntes Phänomen.

Rechtsextreme Musik ist Teil des größeren Netzwerks der extremen Rechten, was die Musikszene einzigartig politisch aktiv macht. Diese Musikerinnen und Bands sehen sich oft als politische Aktivisten und nutzen ihre Musik als politisches Werkzeug. Der Umsatz und die genaue Anzahl der Personen in dieser Szene sind schwer zu bestimmen, da viele Angaben unter der Umsatzgrenze liegen und genaue Zahlen nicht veröffentlicht werden.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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