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Die Geburt Jesu: Ein Rätsel der Geschichte
Die Geschichte von Jesus Christus, der in einer kalten Winternacht in einem Stall das Licht der Welt erblickte, ist vielen bekannt. Laut der christlichen Überlieferung geschah dies in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember. Doch Experten sind sich einig, dass dieser Tag nicht das wahre Geburtsdatum Jesu ist. Stattdessen wird vermutet, dass er eher im Frühling oder Herbst geboren wurde. Historiker und Theologen haben im Laufe der Jahre versucht, den Zeitraum seiner Geburt genauer zu bestimmen, wobei die genauen Daten jedoch weiterhin unklar bleiben, wie auch Wochenblatt-Reporter berichtet.
Die Weihnachtsgeschichte wird in den Evangelien von Matthäus und Lukas erzählt, wobei Lukas die bekanntere Version liefert. Hier erfahren wir von der Volkszählung, die Josef und Maria nach Bethlehem führte, wo Jesus geboren wurde. Während Lukas von Hirten berichtet, die durch einen Engel von der Geburt erfuhren, beschreibt Matthäus die Weisen aus dem Morgenland, die dem Stern von Bethlehem folgten. Beide Evangelien geben jedoch kein genaues Datum für Jesu Geburt an, was die Forschung vor große Herausforderungen stellt.
Die Forschung zu Jesu Geburtsdatum
Die Evangelien deuten darauf hin, dass Jesus zwischen 6 und 4 v. Chr. geboren wurde. Matthäus erwähnt König Herodes, der im Frühjahr 4 v. Chr. starb, was die Geburt Jesu auf spätestens dieses Jahr datiert. Lukas hingegen spricht von einer Volkszählung unter Quirinius, die auf 6 n. Chr. datiert ist, was zu einem offensichtlichen Widerspruch führt. Historiker sind sich uneinig, ob Lukas sich geirrt hat oder ob es sich um eine andere Volkszählung handelt. Diese Unstimmigkeiten machen die Bestimmung des genauen Geburtsdatums zu einer komplexen Angelegenheit.
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Festlegung des 25. Dezembers als Jesu Geburtsdatum, die erst im 4. Jahrhundert n. Chr. stattfand. Historiker vermuten, dass dieses Datum bewusst gewählt wurde, um mit dem heidnischen Fest des unbesiegten Sonnengottes (Sol Invictus) zu konkurrieren, das zur Wintersonnenwende gefeiert wurde. Diese Theorie wird durch die Übernahme verschiedener heidnischer Bräuche durch die Christen unterstützt.
Der Ort der Geburt: Bethlehem oder Nazareth?
Die Frage nach dem Geburtsort Jesu ist ebenfalls umstritten. Während die Evangelien von Matthäus und Lukas Bethlehem als Geburtsort angeben, wird in den Evangelien von Markus und Johannes Nazareth als Heimatort Jesu erwähnt. Die theologischen Gründe für die Verortung in Bethlehem sind stark, da der Prophet Micha im Alten Testament prophezeit hat, dass der Führer Israels aus dieser Stadt kommen wird. Historiker sprechen hier von einer „theologischen Geografie“, die die Bedeutung des Ortes unterstreicht, wie auch ZDF anmerkt.
Die ersten schriftlichen Zeugnisse über die Geburt in einer Höhle in Bethlehem stammen bereits aus dem 2. Jahrhundert. Diese Überlieferungen sind jedoch nicht unumstritten, da sie oft von theologischen Überlegungen geprägt sind.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Geburt Jesu ein faszinierendes, aber auch komplexes Thema ist, das Historiker und Theologen seit Jahrhunderten beschäftigt. Trotz der Unklarheiten bleibt die zentrale Botschaft von Jesu Geburt bestehen: Sie symbolisiert Hoffnung und den Beginn einer neuen Ära für viele Menschen auf der ganzen Welt.
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