Jutta Steinruck (parteilos), Oberbürgermeisterin von Ludwigshafen, hat in einer aktuellen Zwischenbilanz auf sieben Jahre ihrer Amtszeit zurückblickt. Während dieser Zeit musste sie zahlreiche Herausforderungen bewältigen, unter anderem marode Hochstraßen, die Corona-Pandemie sowie den Abriss des ehemaligen Rathauses. Trotz gesundheitlicher Herausforderungen war sie bereit, Aufgaben zu erfüllen, wie die Trauung eines Hochzeitspaares während ihres Urlaubs. Steinruck beobachtet die Abrissarbeiten am ehemaligen Rathaus-Center täglich aus ihrem Büro und hat sich für die Stadtentwicklung stark gemacht.
In den letzten Wochen kam es zudem zu einem schweren Vorfall: Ein Unfall mit einer Gondel führte dazu, dass vier Arbeiter stürzten. Der schwerste Verletzte ist mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen worden. Steinruck berichtete auch von einem positiven Schritt in der Stadtentwicklung: Ein Investor wurde gefunden, um am Berliner Platz ein Büro- und Geschäftsgebäude für 70 Millionen Euro zu errichten, das bis 2026 fertiggestellt werden soll. Bei allen Herausforderungen betrachtet sie ihre Amtszeit als lehrreich und vor allem durch internationale Konflikte sowie die Corona-Pandemie geprägt.
Entscheidung zur Nichtwiederwahl
Wie die Stadt Ludwigshafen auf ihrer offiziellen Webseite anmerkt, gab Steinruck kürzlich bekannt, dass sie sich nicht erneut um das Amt der Oberbürgermeisterin bewerben wird. Diese Entscheidung fällt ein Jahr vor der anstehenden OB-Wahl. Steinruck, die die Notwendigkeit einer zugewandten und gestaltenden Politik in den Vordergrund stellt, betont die Schwierigkeiten, die sich aus technokratischen Spardiktaten und bürokratischen Verfahren ergeben. Diese schränkten den Gestaltungsspielraum der Kommunen erheblich ein.
In ihrer persönlichen Erklärung äußerte sie Bedenken über die Haushaltslage und den damit verbundenen Einsparungen, die soziale Verwerfungen nach sich ziehen könnten. Steinruck fordert einen fairen Finanzausgleich und sieht den Bund in der Verantwortung für Altschulden, um eine nachhaltige Lösung für die kommunalen Finanzen zu schaffen. Dennoch hob sie auch die Erfolge in der Stadtentwicklung hervor und betonte die Bedeutung einer guten Wohnungsbaupolitik und den Ausbau von Kitas.
Sie hat in den letzten Jahren viel Unterstützung von Bürgern und Kommunalpolitikern erfahren, was ihre Entscheidung, nicht erneut zu kandidieren, umso schwerer machte. Persönliche Erfahrungen mit Hass und Drohungen beeinflussten ihre Wahl zusätzlich. Steinruck möchte die verbleibende Zeit bis zum Ende ihrer Amtszeit weiterhin mit vollem Engagement für die Stadt nutzen, um die Lebensqualität in Ludwigshafen zu sichern.
Für weitere Details zu ihrer Auszeit und dem bisherigen Verlauf ihrer Amtszeit verweisen wir auf die Berichterstattung von SWR Aktuell und der offiziellen Webseite von Ludwigshafen.de.