In Ludwigshafen stehen viele Grundschulen vor einer erheblichen Herausforderung. Eine Vielzahl von Kindern besitzt unzureichende Deutschkenntnisse, was die Integration in den Schulalltag erschwert. Elternvertreter kritisieren insbesondere die Entscheidung des Landes, bewährte Lernfördermaßnahmen an mehreren Schulen zu streichen. Dazu zählen unter anderem die Grundschule Rupprecht in Friesenheim und eine weitere Einrichtung. Diese Schulen engagierten sich seit 2020 in der Lernförderung und sehen sich nun vor neue Hürden gestellt, die ihre Arbeit behindern.
Die Lernförderung in diesen Schulen war darauf ausgerichtet, Kindern mit Sprachschwierigkeiten individuell zu helfen. Doch der Wegfall zusätzlicher Deutschkurse wird als Rückschritt angesehen. Über die Bildungslandschaft hinaus gibt es jedoch auch Bestrebungen, den erhöhten Bedarf an Unterstützung zu decken. Nicht nur die Schulen, sondern auch außerschulische Programme sind erforderlich, um Kinder besser zu fördern.
Bedarf an außerschulischer Unterstützung
Ein zentrales Anliegen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in Ludwigshafen ist die ganzheitliche Förderung von Kindern und Jugendlichen mit besonderen Bedürfnissen. Das LuSt-System (außerschulische Lernunterstützung und sozialpädagogische Lernförderung) wurde entwickelt, um diesen Bedarf zu adressieren. Der Fokus liegt auf individueller Lernförderung, Stabilisierung schulischer Leistungen sowie der Unterstützung bei Sprachschwierigkeiten. Ziel ist es, Kinder mit gezielten Maßnahmen zu fördern und ihre sozialen Kompetenzen zu erweitern, während gleichzeitig ihre Lernmotivation gestärkt wird.
Ein wichtiger Bestandteil dieses Ansatzes besteht in einem strukturierten Förderkonzept. So werden in der Außerschulischen Jugendbildung gezielte Maßnahmen wie Hausaufgabenhilfe und die Aufarbeitung von Lernschwächen angeboten. Gleichzeitig zielt die sozialpädagogische Lernförderung darauf ab, die sprachlichen Fähigkeiten der Kinder intensiv zu fördern. Das Konzept umfasst nicht nur die Zusammenarbeit mit Lehrern und Eltern, sondern auch die Integration pädagogischer Elemente wie Theater, Musik und Sport. Diese vielfältige Herangehensweise soll sicherstellen, dass die Kinder in einem unterstützenden Umfeld lernen und sich entwickeln können.
Sprachförderung als Schlüssel zur Integration
Die Bedeutung der Sprachförderung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Experten betonen, dass Sprache ein entscheidendes Element für Integration und soziale Teilhabe ist. Mangelnde sprachliche Fertigkeiten können zu Ausgrenzung und einem Gefühl der Nichtzugehörigkeit führen. Ein wichtiger Aspekt ist die frühkindliche Sprachförderung, die bereits in den Kitas beginnen sollte, um Kinder optimal auf die Schule vorzubereiten.
Studien zeigen, dass viele Kinder im Vorschulalter an sprachlichen Verzögerungen leiden, die durch Mehrsprachigkeit oder einen niedrigen sozioökonomischen Status verstärkt werden. Daher ist es entscheidend, dass Fachkräfte in Kitas die Alltagsintegration von Sprachförderung gezielt umsetzen. Techniken wie die Personalisierung von Gesprächen oder Feedback-Mechanismen während der täglichen Interaktionen sind hierbei von großer Bedeutung. Nur wenn Fachkräfte sich ihrer eigenen Interaktionsqualität bewusst sind, können sie nachhaltige Sprachentwicklungsprozesse fördern.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Situation an den Ludwigshafener Grundschulen und die Herausforderungen in der sprachlichen Förderung miteinander verknüpft sind. Die notwendigen Maßnahmen zur Unterstützung der Kinder müssen sowohl innerhalb als auch außerhalb der Schule stattfinden, um eine flächendeckende Integration aller Kinder zu gewährleisten. Eltern, Schulen und außerschulische Programme müssen zusammenarbeiten, um den steigenden Bedarf an Unterstützung zu erfüllen und den Kindern die bestmöglichen Chancen auf eine gelungene Integration zu bieten.
Für weitere Informationen zu den Herausforderungen in der Sprachförderung und zum Programm LuSt können Sie die Berichte auf Rheinpfalz, lu4u und SZH nachlesen.