In Freiburg gibt es Fortschritte beim Bau des neuen Büro- und Geschäftshauses auf dem Berliner Platz. Knapp zehn Jahre nach dem Abriss der sogenannten „Tortenschachtel“ plant der Investor Hans-Peter Unmüßig eine Investition von 70 Millionen Euro. Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck äußerte positive Erwartungen vor dem Stadtratsvotum, das am 9. Dezember stattfand. Der Stadtrat stimmte mit großer Mehrheit dem vorhabenbezogenen Bebauungsplan sowie dem Durchführungsvertrag mit der Unmüßig-Gruppe zu.

Nachdem das Hochhausprojekt „Metropol“ gescheitert ist, strebt Unmüßig an, die Baulücke innerhalb der nächsten fünf Jahre zu schließen. Der Kaufvertrag mit dem Insolvenzverwalter ist bereits abgeschlossen. Der Baubeginn könnte Ende 2025 erfolgen. Unmüßig plant, sich finanziell an der Aufwertung des Berliner Platzes zu beteiligen. Der Entwurf des Architekturbüros Max Dudler sieht drei Flügel mit fünf, sechs und sieben Stockwerken sowie einen großen Innenhof vor.

Geplante Nutzung und Infrastruktur

Der entstehende Nutzungsmix umfasst Büros, Gastronomie, Bistros, Einzelhandel und einen Supermarkt auf insgesamt 12.000 Quadratmetern Nutzfläche. Für die Parkplatzsituation werden 178 Stellplätze in der Pfalzbau-Tiefgarage gesichert, da am neuen Gebäude lediglich zwölf Stellplätze verfügbar sind. Zudem bleibt der Platanenhain erhalten, an dessen Stelle ursprünglich eine Tiefgarage geplant war. In den Büroräumen könnte die Verwaltungszentrale der Stadt einziehen, was zur Schaffung eines neuen Rathauses führen würde.

Unmüßig wird zudem 580 Arbeitsplätze für ein technisches Rathaus im Technologiepark in der Ernst-Boehe-Straße schaffen. Die Unternehmensgruppe hat das ehemalige Postbankgebäude für 20 Jahre an die Stadt vermietet, um dort eine Bündelung von Dienststellen der Verwaltung zu ermöglichen. Das Gebäude wird über 16.000 Quadratmeter Bürofläche auf acht Etagen verfügen und soll vor dem Einzug im Herbst 2027 umfassend modernisiert werden. Details zu den Vertragsbedingungen wurden von der Stadt jedoch nicht veröffentlicht.

Parallel dazu berichtet das Architekturbüro Wittfoht aus Stuttgart über den Bau eines neuen Motel One in Karlsruhe, das voraussichtlich im August 2023 eröffnet werden soll. Das Hotel wird 323 Zimmer, eine Lounge und eine Bar bereitstellen. Die Bauarbeiten, die planmäßig Ende 2019 begannen, sind fast abgeschlossen, obwohl einige Herausforderungen, unter anderem durch die Pandemie und die Ukraine-Krise, zu Verzögerungen führten.

Die Investition der Unternehmensgruppe von Hans-Peter Unmüßig liegt bei rund 60 Millionen Euro. Neben dem Hotel sind auch 30 bis 40 Mietwohnungen geplant, die von einem firmeneigenen Wohnungsmakler verwaltet werden. Die Fertigstellung des Komplexes ist für Ende 2023 angedacht, und eine „Skybar“ wird Teil des Hotelbereichs sein, für die derzeit ein Feinkonzept erarbeitet wird.