Im Zuge der erneuten Diskussion über die Umgestaltung des Landauer Rathausplatzes sind kreative Ideen gefragt. Die Stadt plant einen Ideenwettbewerb, der Vorschläge bündeln soll. Voraussetzung ist jedoch die Kostenbeteiligung des Landes. Diese Thematik wurde bereits seit vielen Jahren intensiv erörtert, da kritische Punkte wie das Kopfsteinpflaster aus dem Rotterdamer Hafen und die zu kleinen Baumkronen immer wieder angesprochen werden. Zudem sieht das Klimaanpassungskonzept der Stadt den Platz als historisch gewachsen und wenig klimaangepasst an. Dies hat die Stadtverwaltung dazu veranlasst, die Gestaltung des Platzes neu zu überdenken.

Ursprünglich hatte die Stadtverwaltung im vierten Quartal 2023 Vorschläge zur Platzgestaltung angekündigt, musste jedoch aufgrund finanzieller Engpässe zurückrudern. Am 10. September 2023 hat der Stadtrat dann einstimmig einen Antrag für einen Ideenwettbewerb angenommen. Um diesen Wettbewerb zu realisieren, plant die Stadtverwaltung, im Etat für 2024 einen sechsstelligen Betrag einzuplanen. Der Wettbewerb selbst soll in den Haushalt 2025 eingepflegt werden, und ein geplanter Beteiligungsprozess soll noch in diesem Jahr beginnen. Die Bürgerinnen und Bürger haben bereits Vorschläge eingebracht, und verschiedene Fraktionen im Rat haben entsprechende Anträge gestellt.

Beteiligung und Themen des Wettbewerbs

Der Bürgerbeteiligungsprozess wird voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2025 stattfinden, während der Ideenwettbewerb im ersten Halbjahr 2026 anberaumt ist. Oberbürgermeister Dominik Geißler betonte, dass der Wettbewerb helfen soll, einen gemeinsamen Nenner zu finden. Zu den zentralen Themen des Wettbewerbs gehören unter anderem Verschattung durch Bäume, die Installation von Brunnen und eine barrierefreie Möblierung des Platzes. Um die Planungen fundiert durchzuführen, wird die Stadtverwaltung außerdem Bodenuntersuchungen anstellen und historische Recherchen einholen.

Die Umsetzung des Wettbewerbs könnte stark von einer potenziellen Förderung von 90% über das Strukturprogramm des Landes zur Verbesserung der kommunalen Infrastruktur profitieren. Die Diskussion um die Platzgestaltung ist eng verknüpft mit dem übergeordneten Klimaanpassungskonzept, das die Stadt Landau in Auftrag gegeben hat. Dieses Konzept zielt darauf ab, die Auswirkungen des Klimawandels im Stadtgebiet abzumildern und entsprechende Anpassungen zu planen.

Klimaanpassungskonzept und Stadtentwicklung

Die Stadt Landau arbeitet parallel an einem neuen Flächennutzungsplan (FNP), der essentielle Aspekte wie Wohnen, Gewerbe, Verkehr und Klima berücksichtigt. In diesem Kontext wird ein Klimaschutzkonzept zur Reduzierung von CO2-Emissionen erstellt, das von den Fachbüros „faktorgruen“ und „iMA“ aus Freiburg betreut wird. Eine wichtige Zielsetzung des Klimaanpassungskonzepts ist die Verbesserung der Frischluftbildung und Durchlüftung, um den Wärmeinsel-Effekt zu verringern. Starkregenereignisse werden ebenfalls in die Überlegungen einbezogen, um für zukünftige Herausforderungen gewappnet zu sein.

Insgesamt belaufen sich die Kosten für das Klimaanpassungskonzept auf circa 140.000 Euro, wobei rund 76.000 Euro durch den Bund gefördert werden. Die Fertigstellung des Konzeptes war für das zweite Quartal 2019 geplant und steht im Kontext der Nationalen Klimaschutzinitiative, die seit 2008 Projekte zur Senkung von Treibhausgasemissionen unterstützt. Ein zukunftsorientierter Umgang mit den klimatischen Herausforderungen wird als essenziell erachtet, und die Stadt Landau nimmt hierbei eine proaktive Rolle ein.

Mit dieser Summe an Aktivitäten und Planungen möchte die Stadtverwaltung sicherstellen, dass sowohl der Rathausplatz als auch die gesamte Stadt auf die Herausforderungen des Klimawandels angepasst werden. Bürgermeister Lukas Hartmann betonte die Notwendigkeit einer Priorisierung, um Klarheit über die nächsten Schritte in der Stadtentwicklung zu gewinnen.

Für weitere Informationen zur Klimaanpassung und Stadtentwicklung in Landau werfen Sie einen Blick auf die Stadt Landau und die Publikation des Städteverbands zu den Themen der Klimafolgenanpassung.