Die Berufungsverhandlung gegen den verurteilten Polizistenmörder von Kusel wegen Jagdwilderei hat vor dem Landgericht Saarbrücken begonnen. Dem 40-jährigen Mann wird vorgeworfen, im saarländischen Kreis Neunkirchen ohne Jagdberechtigung ein Reh geschossen zu haben. Dies geschah im September 2017 bei Spiesen-Elversberg, wo ein Zeuge den Vorfall beobachtete. Der Angeklagte soll daraufhin versucht haben, den Zeugen zu überfahren, was dieser nur durch einen Sprung zur Seite verhindern konnte.
Das Amtsgericht Neunkirchen hatte den Mann in erster Instanz im März 2023 vom Vorwurf der Jagdwilderei, der versuchten gefährlichen Körperverletzung und falscher Verdächtigung freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft hat gegen dieses Urteil Berufung eingelegt. Der Richter am Amtsgericht begründete den Freispruch damit, dass das Geschehen fünfeinhalb Jahre zuvor nicht mehr aufklärbar sei.
Der verurteilte Polizistenmörder Andreas S. ist seit dem Sommer 2023 rechtskräftig verurteilt. Das Landgericht Kaiserslautern sprach im November 2022 eine lebenslange Haftstrafe gegen ihn aus und stellte die besondere Schwere der Schuld fest. S. tötete eine Polizeianwärterin und einen Polizeikommissar bei einer nächtlichen Streife in Kusel, um seine gewerbsmäßige Jagdwilderei zu vertuschen. In seinem Kastenwagen wurden mehr als 20 gewilderte Hirsche und Rehe entdeckt. Die Verurteilung wegen Mordes an den beiden Polizisten bleibt bestehen.
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