Jochen Hartloff: Eine politische Karriere im Wandel – Ein Rückblick auf mehr als 30 Jahre als Stadtbürgermeister von Kusel

Jochen Hartloff, langjähriger Stadtbürgermeister von Kusel und ehemaliger Landtagsabgeordneter sowie Justizminister, steht am Ende seiner politischen Laufbahn. Nach mehr als 30 Jahren im Amt reflektiert er über die Veränderungen in der Politik und über seine persönlichen Erfahrungen. Trotz der positiven Bilanz seiner politischen Tätigkeit betont er auch die Herausforderungen, wie beispielsweise die Demokratieverdrossenheit, die er mit Sorge betrachtet. Hartloff hebt hervor, dass trotz einiger Entscheidungen, die er rückblickend anders treffen würde, die Bewegung in der Demokratie stets von Bedeutung bleibt.

In Bezug auf seine Zeit als rheinland-pfälzischer Justizminister, die infolge der Nürburgring-Pleite endete, äußert Hartloff zwar weiterhin Ärger über das Ende, zeigt aber auch Stolz auf erreichte Leistungen, wie die Modernisierung des Strafvollzugsgesetzes. Er betont die Unabhängigkeit von der Politik als essentiell und sieht kritisch auf eine zu starke Abhängigkeit.

In den vergangenen Jahren führte Hartloff das Amt des Stadtbürgermeisters in Kusel als Zugabe, jedoch mit dem Wunsch, noch mehr bewegen zu können. Er reflektiert über die Schwierigkeit, im Amt nicht im Kleinkram zu ersticken und beurteilt die politischen Diskussionen, insbesondere über die Flüchtlingsunterkunft, als herausfordernd. Hartloff äußert sich zum Bedarf an Veränderungen und unterstützenden Strukturen im Ehrenamt des Stadtbürgermeisters, um die Belastung für Amtsinhaber zu reduzieren.

Mit Blick auf die Zukunft bedauert Hartloff, dass einige Projekte wie die Neugestaltung des Stadt- und Heimatmuseums oder die Fertigstellung des Campingplatzes in Diedelkopf nicht mehr abgeschlossen werden können. Dennoch betont er die hohe Lebensqualität in Kusel und sieht die Stadt als lebenswerten Ort, der jedoch noch an Wirtschaftskraft und Investoren mangelt, um weitere Entwicklungen voranzutreiben.

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