Ein ungewöhnlicher Einsatz der Polizei Betzdorf sorgte für Aufsehen, als ein Autofahrer meldete, dass ihm auf der B62 ein Kastenwagen im Gegenverkehr den Seitenspiegel abgefahren hat. Doch der Vorfall war nicht nur eine einfache Fahrerflucht. Kurz darauf informierte ein Spaziergänger die Polizei in Betzdorf darüber, dass er im Wald bei Mudersbach einen stark beschädigten Kastenwagen auf der Seite liegend entdeckt hatte. Der Wagen war ohne Fahrer, aber es gab Blutspuren im Innenraum des Fahrzeugs.
Die Polizei ging davon aus, dass der Insasse möglicherweise medizinische Hilfe benötigte und sich in einer hilflosen Lage befand. Während der Fahndung gelang es den Beamten, den Besitzer des Fahrzeugs ausfindig zu machen. Überraschend erklärte der Besitzer, dass er nicht selbst gefahren sei. Der Fahrer des Wagens hatte sich bereits bei ihm gemeldet. Als der Besitzer am Unfallort eintraf, lehnte der Verletzte jedoch eine Einlieferung ins Krankenhaus ab und bestand darauf, nach Hause gebracht zu werden.
In den weiteren Ermittlungen fanden die Beamten den verletzten Unfallfahrer schließlich in seiner Wohnung vor. Der Mann blutete immer noch stark und war stark alkoholisiert. Nachdem seine Verletzungen im Krankenhaus versorgt wurden und eine Blutprobe entnommen wurde, stellte sich heraus, dass er nicht nur für den Unfall im Wald verantwortlich war, sondern auch für den abgefahrenen Außenspiegel auf der B62. Die Polizei leitete gegen den Fahrer mehrere Strafverfahren ein, darunter auch wegen Fahrerflucht. Dieser ungewöhnliche Einsatz wegen Fahrerflucht endete somit mit umfassenden Ermittlungen und rechtlichen Konsequenzen für den Verursacher.