Die Moselschleuse in Müden ist nach einer achtwöchigen Reparaturphase wieder für den Schiffsverkehr freigegeben. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (parteilos) traf heute auf der MS Mainz ein, um die freigegebene Schleuse anlässlich der Wiederinbetriebnahme zu passieren. Der Zwischenfall ereignete sich am 8. Dezember 2024 und führte zur Schließung der Schleuse, die anfänglich bis Ende März 2025 prognostiziert war. Dank intensiver Arbeiten im 24-Stunden-Betrieb konnte die Genehmigung zur Durchfahrt jedoch früher erteilt werden.
Insgesamt arbeiteten 16 Bedienstete des Bauhofs in Trier mehr als 1.600 Stunden an den Reparaturen der Schleuse. Einige Arbeiter haben auf ihren Urlaub verzichtet, um die Arbeiten zu beschleunigen. Die Dillinger Hütte war ebenfalls an dem Prozess beteiligt und lieferte die benötigten Stahlteile für die Reparatur.
Notwendige Notschleusungen
Trotz der schnellen Wiederherstellung der Schleuse sind rund 70 Schiffe während der Sperrung auf der Mosel festgefahren und mussten durch Notschleusungen befreit werden. Wie ZDF berichtete, wurde für die Notschleusungen ein provisorisches Schleusentor installiert, das aus neun Dammbalken aus Stahl besteht und mehr als 1000 Mal durch Kranbewegungen eingesetzt wurde. In vielen Fällen waren Taucher im Einsatz, um die Ketten im eiskalten Moselwasser zu handhaben.
Insgesamt waren 74 Schiffe, darunter Fahrgastkabinenschiffe, Tanker und Schubverbände, betroffen. Diese warteten darauf, die Passage zu der beschädigten Schleuse zu durchlaufen. Die erste Notschleusung fand für ein 80 Meter langes Güterschiff statt, das nach etwa zwei Stunden seine Fahrt wieder aufnehmen konnte.
Sicherheitsarbeiten und Zukunft
Unmittelbar nach der Inbetriebnahme der Schleuse wurde ein Ermittlungsverfahren gegen einen 27-Jährigen wegen Gefährdung des Schiffsverkehrs eingeleitet, das derzeit von der Staatsanwaltschaft Koblenz bearbeitet wird. Die luxemburgische Ministerin für Mobilität und öffentliche Arbeiten, Yuriko Backes, äußerte ihre Freude über die Freigabe und lobte die Zusammenarbeit aller Beteiligten, wie es SR festhielt.
Obwohl die Schleuse nun wieder in Betrieb ist, bleibt die Instandsetzung der gesamten Schleusenkonstruktion eine größere Herausforderung, die bis Ende März 2025 andauern könnte. Der Status der Schleuse wird durch die Erfahrungen der letzten Wochen beeinflusst, darunter die komplexen Notschleusungen und die intensiven Arbeitsstunden, die für die Reparatur benötigt wurden.