Ein deutscher Berufssoldat wird sich ab dem kommenden Montag vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht wegen des Verdachts der Spionage für Russland verantworten müssen. Die Anklage wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit wurde im März von der Bundesanwaltschaft gegen den Hauptmann erhoben. Der Soldat soll eigenständig Informationen angeboten und geliefert haben, während er als Sachbearbeiter beim Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr in Koblenz tätig war. Diese Behörde ist unter anderem für die Entwicklung, Erprobung und Beschaffung von Wehrtechnik zuständig.
Ab Mai 2023 soll der Angeklagte wiederholt dem Russischen Generalkonsulat in Bonn und der Russischen Botschaft in Berlin eine Zusammenarbeit angeboten und bereits Informationen weitergegeben haben. Es gibt jedoch keine Hinweise darauf, dass er dafür finanzielle Vergünstigungen erhalten hat. Der Hauptmann wurde am 9. August in Koblenz festgenommen und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Bei seiner Festnahme wurden sowohl seine Wohnung als auch sein Arbeitsplatz durchsucht. Der Prozess unter der Leitung von Richter Lars Bachler ist bis zum 24. Juni angesetzt und umfasst sieben Verhandlungstage.
Die Ermittlungen wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für den Militärischen Abschirmdienst (MAD) und dem Bundesamt für Verfassungsschutz durchgeführt, wie von der Bundesanwaltschaft mitgeteilt wurde. Die Details des Falls werfen ein Licht auf die Sensibilität der Themen Spionage und nationale Sicherheit. Diese Angelegenheit verdeutlicht die Bedeutung der Kontrolle und Sicherheitsmaßnahmen in Bezug auf den Schutz sensibler Informationen und Technologien, insbesondere im militärischen Bereich.