Beihilfeprozess um tödlichen Brandanschlag: Verteidigung fordert Freispruch

Neue Wendung im Yeboah-Prozess: Freispruch gefordert und Urteil bald erwartet

Ein unerwarteter Schritt im Beihilfeprozess um den tragischen Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim im Jahr 1991 in Saarlouis sorgt für Aufsehen. Die Verteidigung hat überraschend Freispruch für den Angeklagten gefordert, da sie argumentiert, dass die Beihilfe nicht zweifelsfrei nachweisbar sei. Dieser Schritt kam im Schlussplädoyer am Oberlandesgericht Koblenz.

Der Prozess, der sich mehr als 30 Jahre nach der schrecklichen Tat zu Ende neigt, steht im Zentrum der Aufmerksamkeit. Der tödliche Brandanschlag im Jahr 1991 kostete den damals 27-jährigen Asylbewerber Samuel Yeboah aus Ghana das Leben. Der Haupttäter wurde im letzten Oktober unter anderem wegen Mord verurteilt, aber das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Es wird angenommen, dass der Haupttäter durch die Worte des aktuellen Angeklagten angestiftet wurde, das Feuer im Asylbewerberheim zu legen.

Die Beweislage ist kompliziert, aber es ist bekannt, dass sich der angeklagte 55-Jährige mit dem Haupttäter und einem weiteren Bekannten am Vorabend des Brandanschlags in einer Gaststätte aufhielt und Alkohol konsumierte. Die genauen Worte, die dort fielen, konnten jedoch nicht eindeutig nachgewiesen werden. Die Verteidigung argumentiert, dass der Tatverdacht nicht ausreichend begründet ist und plädiert auf Freispruch.

Dieser überraschende Schritt hat die Gerichtssäle in Aufregung versetzt. Die Bundesanwaltschaft hatte zuvor eine Haftstrafe von sechseinhalb Jahren für den Angeklagten beantragt. Bis zum rechtskräftigen Urteil gilt für den 55-Jährigen jedoch die Unschuldsvermutung. Die Entscheidung über das Schicksal des Angeklagten wird für den kommenden Dienstag erwartet, und die Spannung steigt, wie der Prozess letztendlich enden wird.